Island 2021 – Reisebericht

Wir reisen auf die Insel aus Feuer und Eis

Schon im letzten Jahr hatten wir die Idee eine Reise nach Island zu unternehmen, aber dies hat dann wegen Corona und anderen Gründen nicht geklappt. Einen Großteil der Reise hatten wir aber schon geplant, was uns den Einstieg dieses Jahr etwas einfacher machte.

Wir waren klar, dass dies kein typisches Reiseziel im Sommer ist und definitiv kein Strandurlaub bei 25 Grad wird, auch wenn es natürlich ziemlich krasse Strände und generell viel Meer und Küste auf dieser Insel gibt.

Aber da wir sowieso eher auf krasse Landschaften, trockene Wüsten und unwirtliche Orte stehen (wie z.b. in Argentinien oder Chile) und generell Länder im hohen Norden mögen (wie Norwegen), freuen wir uns sehr auf diese Insel mit Steinwüsten, Vulkanen, schwarzen Stränden und vielen vielen Wasserfällen.

In unserem Reisebericht schreiben wir von unseren Erlebnissen und den Erfahrungen, die wir von Tag zu Tag auf dieser besonderen Insel gesammelt haben.

Tag 1-6

Quarantäne

Abhängen im abgelegenen Cottage | Einige Ausflüge zum Supermarkt und zu nahegelegenen Wasserfällen

Da wir im Juni 2021 nach Island gereist sind und wir noch nicht geimpft sind, stand bei unserer Einreise erst mal die Quarantäne an.

Die Anreise

Per Lufthansa sind wir gegen Mitternacht in Kevlavik gelandet und mussten dort erstmal die Corona-Einreiseprozedur überstehen. Passkontrolle, Überprüfung der Einreisedokumente und PCR-Test.

Dies ging aber ziemlich schnell und reibungslos. Nach dem Rachenabstrich, nach dem ich erstmal ordentlich husten musste, konnten wir direkt unseren Mietwagen abholen und zu unserer 2 Stunden entfernten Quarantäne-Unterkunft (den Afternoon Cottages) fahren. Wir haben uns absichtlich gegen eine staatliche Quarantäne-Unterkunft entschieden und wollten etwas abgelegener schlafen mit der Chance doch mal de Unterkunft verlassen zu können.

Die Fahrt zog sich ziemlich und auch die Mitternachtssonne, die die Nacht fast zum Tage macht, hat es nicht viel einfacher gemacht. Es war einfach viel zu spät.

Die letzte Straße, die zu den Cottages geführt hat, war auch noch super schlecht und nicht asphaltiert. Fast im Schritttempo krochen wir die letzten Kilometer bis zu unserer Unterkunft.

Gegen kurz nach 3 Uhr morgen sind wir dann endlich angekommen und schlüpften schnell unter die Decke

Die Quarantäne

Die nächsten 5 Tage sollten wir in Quarantäne und weg von anderen Menschen bleiben. Das hat eigentlich auch geklappt, bis auch gelegentliche Ausflüge zum Supermarkt und, weil wir uns auf dem Rückweg ganz blöd verfahren haben, auch zu einigen Wasserfallen in der Gegend. Dies waren aber auch ganz untouristische Ziele, so dass wir dort auch keine anderen Menschen gesehen haben.

Sowas lieben wir eh am meisten, weg von den Touristenmassen und die Natur ganz für uns haben.

Die ersten Tage war das Wetter eher gemischt und hatten auch sonnige Abschnitte. Tag 3 war super sonnig und so haben wir es auch nicht zuhause ausgehalten und mussten die Gegend erkunden.

Tag 4 fing richtig stürmisch und total verregnet an und blieb es auch bis in den frühen Abend. Es stürmte so dolle, dass sogar unsere kleine Hütte ganz wild hin und her wackelte. Wir vertrieben uns den Tag mit bloggen und Netflix gucken.

Abends kam dann doch noch die Sonne raus und wir gingen zum nahegelegenen Wasserfall und machten ein paar Fotos und liefen über das giftgrüne Gras am Fluss, dass einen krassen Kontrast zu steingrauen Wüste drumherum darstellte.

Die letzten Tage der Quarantäne vergingen sehr schnell und konnten gar nicht glauben, dass wir aus unserer einsamen Hütte im nirgendwo doch so schnell wieder ausziehen sollten. Wir hatten uns an die Einsamkeit und die Ruhe gewöhnt, die nur durch die vielen Vögel mit ihrem einzigartigen Gesang unterbrochen wurde. Gesang wie wir ihn in Deutschland noch nie gehört haben.

Am letzten Tag der Quarantäne führen die um 6 Uhr morgens nach Reykjavik, um dort den 2. PCR Test zu machen. Dieser ging auch sehr schnell und wir konnten schnell zu unserer Hütte zurück, machten ein Nickerchen und warten auf das Ergebnis.

Dieses kam dann auch sehr schnell gehen 14 Uhr, so dass wir uns danach auf unsere erste (legale) Tour zu den ersten Wasserfällen machen konnten.

Wir fuhren zum Kwernuvoss undSkogavoss, beides sehr coole Wasserfälle. Der Kwernuvoss eher untouristisch und natürlich. Man kann auf einem holprigen Pfad bis hinter die Wassermassen laufen und wird dabei auch ordentlich nass gespritzt.

Danach sind wir zu einem der Hotspots Islands gefahren, dem Kwernuvoss. Ein super breiter und hoher Wasserfall bei dem man auch super nah ran kommt. Zusätzlich kann man über eine steile Treppe bis hoch zum oberen Bereich laufen.

Dort oben beginnt auch die lange Wanderung zum tjorsmork. Einen Teil davon wollen wir vielleicht auch noch gehen.

Nachdem wir genügend Erinnerungen gesammelt hatten, fuhren wir zurück zur Hütte und entspannten bevor wir am nächsten Tag das letzte Mal die Ruckelpiste zurück zur ringstraße fahren würden.

Tag 7

Gletscherlagune

Viel Auto fahren, 2h verfahren, schwarzer Strand, Eis und blaue Gletscherlagune

Nach dem auschecken fuhren wir nochmal kurz zum Kvernuvoss, um noch ein paar Fotos zu machen. Danach fuhren wir ein ganzes Stück hoch auf die Steilküste von Dyrholaey. Das letzte Stück des Weges hierhin ist super steil und schon etwas herausfordernd zu fahren. Dort oben fliegen einem ständig Möwen um die Ohren, die in der senkrecht abfallenden Steilküste ihre Küken aufziehen. Dort oben steht auch ein alter Leuchtturm und man hat einen sagenhaften Blick auf den schwarzen Sand am sich kilometerweit erstreckenden Strand.

Als wir uns satt gesehen hatten stiegen wir wieder ins Auto und begaben uns zur beeindruckenden Schlucht von Fjaraglufir. Dort ist Drohnenfliegen ausnahmsweise Mal erlaubt und das musste ich mir nicht zweimal sagen lassen. Der Fluss hat sich hier in die Schlucht hinein gegraben und dabei eine wunderbar zerfurchte Landschaft hinterlassen.

Gleichzeitig kam die Sonne raus und wir konnten nach der wirklich beeindruckenden Wanderung an der Schlucht entlang sogar in T-Shirt eine kleine Mittagspause auf einer Bank Nähe des Parkplatzes einlegen.

Dann fuhren wir weiter in Richtung Osten und kamen nach ca. 1 Stunde an der kleinen Gletscherlagune Fjallsárlón an. Dies ist ein kleiner See in dem kaum Eisberge schwimmen, dafür ist der Gletscher sehr nah und sehr gut zu beobachten. Leider war es hier mega stürmisch und wir konnten es nicht lange aushalten. Deswegen fuhren wir weiter zur nahegelegenen Gletscherlagune Jökulsárlón und bestaunten die vielen tausend Eisberge und Eisbrocken und der Lagune. Ein krasser Kontrast zur kleineren Schwesterlagune. Egal ob sehr groß und eher winzig, alle schimmerten im schönen türkisblau und wackelten im Wind um die Wette.

Die Lagune ist über einen kleinen Zufluss mit dem Meer verbunden, über den eine schmale einspurige Brücke führt. Die vielen Eisbrocken treiben zwar in Richtung Meer, scheinen aber alle kurz vor der Brücke halt zu machen, als wenn eine unsichtbare Barriere sie aufhalten würde. Am Strand, Diamond Beach genannt, sind trotzdem viele Eisbrocken angespült worden und glitzern fröhlich vor sich hin. Hier sollten wir aber erst am nächsten Tag hinkommen.

Andreas hatte nämlich ein Hotel raus gesucht, dass angeblich direkt neben der Lagune sein sollte. Als Sabrina das Hotel aber bei Google Maps suchte ,da schien es plötzlich über eine Stunde Fahrtzeit weg zu sein. Mist! Dann müssen wir jetzt los, damit wir noch vor der Sperrstunde dort sind. Also fuhr Andreas wie ein Weltmeister in Richtung Höfn. Dort suchten wir das Hotel aber leider vergeblich, denn es gab es dort nicht.

Es war ein Fehler bei Google Maps. Eine weitere Recherche ergab, dass wir doch wieder zurück zur Lagune mussten. Verdammt, nach einer Stunde Fahrt waren wir endlich am Hotel angekommen und konnten uns ins Bett fallen lassen

Tag 8

Diamond Beach & Skaftafell Nationalpark

schwarzer Sand, Eisbrocken und Nationalpark + Gletscher im Regen, Wagentausch

Am nächsten Morgen fuhren wir nochmal an der Lagune vorbei und besichtigten diesmal den Strand, an dem die Lagune ins Meer mündet. Wir machten zahlreiche Fotos von den Eisbrocken, von denen manche kristallklar und andere vom schwarzen Sand ganz dunkel waren.

Wir konnten uns kaum satt sehen an diesem spektakulärem Schauspiel, denn die vielen Eisbrocken sahen wirklich wie hunderte kleine und große Diamanten aus.

Unser nächster Stopp war der Nationalpark Skaftafell. Dort machten wir eine sehr empfehlenswerte Wanderung zu einem Seitenarm des Vatnajökull-Gletschers. Man kommt hier sehr nah ran und wenn nicht ein Gletscherfluss einem den Weg abscheiden würde, käme man auch direkt zum Gletscher. Auf jeden Fall die Wanderung wert.

Obwohl es dann schon zu regnen anfing, entschieden wir uns noch eine zweite Wanderung zum Wasserfall Svartifoss, der ca. 45 Minuten entfernt vom Besucherzentrum liegt. Der Regen wurde leider immer stärker und der Svartifoss hat uns leider auch nicht so vom Hocker gehauen. Auch der Nationalpark an sich ist eher als nett denn als spektakulär zu bezeichnen. Nass vom Regen fuhren wir weiter in Richtung Reykjavik und übernachteten in einem kleinen Hotel in einer schäbigen Vorstadt in der Nähe des Flughafens. Am nächsten Morgen wollten wir nämlich den Mietwagen tauschen und unseren süßen Suzuki Swift (den wir extra für die Zeit in der Quarantäne gemietet hatten) in einen robusteren Dacia Duster auswechseln.

Tag 9

Vulkan Fagradalsfjall

Kjeragbolten-Moment, pitschnass, null Sicht, „Sollen wir nicht lieber umkehren?“

Als wir am nächsten Morgen den Mietwagentausch hinter uns gebracht haben, wollten wir den Vulkan Fagradalsfjall anschauen. Dieser war nur einige Monate zuvor ausgebrochen und eine Wanderung dorthin versprach spektakuläre Ausblicke auf glühende Lava.

Leider war das Wetter richtig schlecht und es schüttete wie aus Eimern. Nach 1.5h Aufstieg durch matschiges und sehr steiles Gelände waren wir endlich am Ziel und leider auch sehr enttäuscht. Man sah absolut gar nichts. Zusätzlich war es super windig und kalt obendrein. Enttäuscht traten wir den Rückweg an und kamen pitschnass im Auto an.

Erst dort googelten wir, dass es noch einen anderen Weg gibt, bei dem man nur 15 Minuten laufen muss, um zur glühenden Lava zu gelangen. Mist. Beim nächsten Mal sind wir schlauer. Mal sehen, ob wir am Ende der Reise nochmal dorthin kommen und Glück haben.

Nach der Wanderung fuhren wir einige Stunden weiter in Richtung Norden und verbrachten den Abend in einer schönen Hütte in Borgarnes mit dem Ziel am nächsten Tag zur Halbinsel Snæfellsbær zu kommen.

Tag 10

Halbinsel Snæfellsbær

Sturm, Strand, wunderbare Landschaft und aufregende Straßen

Den heutigen Tag verbrachten wir auf der schönen Halbinsel Snæfellsbær. Der berühmteste Felsen in dieser Gegend und gleichzeitig der meistfotografierte Wasserfall passen auf dasselbe Foto. Perfekt! Hier mussten wir natürlich auch vorbei und das obligatorische Foto schießen.

Dann ging es weiter in den Snæfellsjökull-Nationalpark, dort war es wirklich sehr stürmisch, aber am Strand von Djúpalónssandur stiegen wir aus und erkundeten die von wilden Felsformationen ausgestattete Gegend. Auf den zerklüfteten Felsen kann man auch gut herumklettern und hat einen tollen Blick über den grauen Sandstrand.

Generell hat uns die ganze Gegend von Snæfellsbær sehr gut gefallen. Am Nachmittag fuhren wir über die Straße 60 in Richtung Westfjorde. Gottseidank habe ich auf Sabrinas Anraten am Ende der Halbinsel nochmal vollgetankt, denn ich wollte eigentlich nicht glauben, dass man fast bis zum erreichen der Westfjorde keine Tankstelle mehr findet. Das ist uns ja in Tansania auch schon mal zum Verhängnis geworden.

Die Straße 60 schlängelt sich durch abgelegene Gegenden, wunderschöne Natur und enge Schluchten und es ist eine Freude darauf zu fahren. Einmal gönnen wir uns sogar einen kleinen Schlenker als Sabrina einen kleinen Vulkan in der Ferne entdeckt und vorschlägt, doch einfach mal dorthin zu fahren. Gesagt getan und wir quälen unseren kleinen Dacia Duster über eine steinige Buckelpiste und enden erst vor einem eisernen Tor, das uns den weiteren Weg versperrt. Wir drehen um, sind aber nicht enttäuscht, dass wir den Vulkan nicht entdeckt haben, da auch hier wieder der Weg das Ziel war.

Gegend Abends kamen wir in unserem Hostel in Reykholar, dem Beginn der Westfjorde im Süden, an und erkannten sofort, dass wir in einer sehr einsamen und abgelegenen Gegend angekommen waren.

Tage 11-13

Westfjorde

Highlight Islands, keine Menschen, raue Natur, Ursprünglichkeit

Am nächsten Tag machten wir uns früh auf den Weg, denn wir wollten die knapp 300 km erkunden, die zwischen uns und der Steilküste von Látrabjarg lagen. Einen Tag hatten wir uns dafür Zeit genommen und den brauchten wir auch. Der Himmel hatte mal wieder bestes Königswetter für uns im Gepäck und so genossen wir die Fjorde, viele kleine und so manchen großen Wasserfall und waren erstaunt über die Ruhe und Abgeschiedenheit dieser Gegend.

Hier gibt es zwar nur wenige Straßen, trotzdem begegnet man hier viel weniger Autos als z.B. auf der Ringstraße und die Natur hier erinnerte mich etwas an unseren Roadtrip in Norwegen.

Auf dem Weg gen Westen kamen wir auch an unserem ersten Hotpot vorbei, dem Hellulaug. Da die vorherigen Besucher gerade den kleinen Parkplatz vor dem Naturpool verließen, konnten wir die wohltuende Wärme der natürlichen heißen Quelle ganz alleine genießen. Während wir im knapp 40 Grad heißen Wasser entspannten, schauten wir einer Entenfamilie zu, wie sie ihre 5 kleinen Entenküken durch die Wellen des nur 10 Meter entfernten Meeres bugsierte.

Am späten Nachmittag kamen wir dann an der Steilküste von Látrabjarg an. Dies ist der westlichste Punkte von Island, und damit auch von ganz Europa. Nach vielen Kilometer Schotterpiste parkten wir unseren Wagen am großen Parkplatz und gingen hinauf in Richtung Kliff. Über uns schwebten zehntausende von Möwen, die in einer endlosen erscheinenden Parade vom Meer in Richtung Küste flogen.

Der entsprechende Geruch lag natürlich auch in der Luft, Vogelkacke! Bäh!

Zu Anfang ist der Pfad noch eingezäunt und man kann nur schwer hinunter zu den in der Steilklippe brütenden Möwen blicken. Nach einigen hundert Metern beginnt aber ein 14 Kilometer langer Trampelpfand von dem man immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Meer und die vielen Vögel hat.

Wir suchten aber nach ganz besonderen Tieren, dem Papageientaucher, auch Puffin genannt. Diese putzigen kleinen Kerle sollen hier zu finden sein. Und so tauchte auch direkt zu Anfang einer dieser süßen Vögel direkt neben dem Weg vor uns auf und wartete nur darauf fotografiert zu werden. Leider waren wir nicht schnell genug und so konnte der kleine Vogel nur schnell sein Geschäft verrichten (im Gegenwind!) und verschwand dann wieder schnell in einer kleinen Höhle.

Nachdem wir noch einige hundert Meter weitergelaufen waren konnten wir aber endlich noch eine weitere Gruppe von Puffins ausfindig machen. Nur knapp 10 Meter unter uns in der Klippe waren sie zu finden. Vorsichtig legten wir uns auf das Gras und beobachteten die eher tollpatschig wirkenden Vögel ausgiebig.

Auf dem Rückweg zu unserem Hotel machten wir noch einem Sandstrand halt, der so auch am Mittelmeer hätte liegen können. Türkisblaues Wasser, feiner, gelber Sand. Nur die Temperaturen im einstelligen Bereich und der starke Wind machten einem sehr schnell klar, dass man hier näher am Polarkreis ist als an der Provence.

Nach einer entspannten Nacht in unseren wirklich schönen Unterkunft machten wir uns weiter auf in den Norden der Westfjorde. Eigentlich wollten wir ja nur 2 Tage hier verbringen, aber nachdem uns die Ursprünglichkeit und Natur der Westfjorde so beeindruckt haben, mussten wir hier einfach noch einen weiteren Tag dran hängen.

Wir wussten, dass der heutige Tag komplett verregnet sein würde, also war uns klar, dass wir die meiste Zeit im Auto sitzen und fahren würden. Als wir aber an einem weiteren Hot Pot vorbei kamen, konnten wir es uns nicht nehmen lassen trotz Regen und eisigem Wind ins warme Wasser zu steigen und den Blick auf den Fjord zu genießen. Der Reykjafjarðarlaug Hot Pot besteht aus einem fast schwimmbadgroßen künstlichen Pool nebst Umkleidekabine und einem kleinen natürlichen Pool in ca. 100 Metern Entfernung. Alles kostenlos.

Ein verrücktes Gefühl in ca. 40 Grad warmen Wasser zu liegen während einem der Wind und Murmelgroße Regentropfen um den Kopf peitschen. Und so hat es Sabrina auch nicht allzu lang im Wasser ausgehalten. Ich entspannte aber noch bestimmt 30 Minuten im Naturpool und traute mich dann erst wieder raus.

Auf dem Weg in den Norden wurde die Sicht immer schlechter und auf den teilweise 500 Meter hohen Bergen konnte man teilweise keine 50 Meter weit sehen. Wir waren zwar noch sehr positiv vom vorherigen Tag voller Sonne gestimmt, aber trotzdem sahen wir den einen oder anderen Fotospot, wo wir zu gern die Kamera und Sabrinas Fotokleid ausgepackt hätten. Aber es kann ja nicht jeder Tag so perfekt sein.

Kurz vor unserem zweiten Hotel in den Westfjorden kamen wir noch am schönsten Wasserfall der Westfjorde (und meiner Meinung nach einem der beeindruckendsten ganz Islands) vorbei, dem Dynjandi. Man kann ziemlich nah an den Wasserfall heran gehen und steht dann fast unter den tosenden Wassermassen. Sehr beeindruckend trotz des immer noch schlechten Wetters.

Kurz vor unserem Ziel hatten wir noch eine ganz besondere Autoerfahrung. Wir fuhren durch einen langen Tunnel, der aber trotz seiner Länge plötzlich einspurig wurde. Der Gegenverkehr muss dann in Haltebuchten, die alle paar hundert Meter in den Felsen geschlagen sind, ausweichen. Für Sabrina, die zu der Zeit gefahren ist, ein sehr aufreibendes Erlebnis!

Nach dieser Aufregung erreichten wir am späten Nachmittag unsere Unterkunft im kleinen Fischerort Sudavik.

Der Ort gibt nicht viel her außer dem tollen Blick auf den Fjord, so ruhten wir uns nur von der langen Fahrt aus und lagen schon bald in unseren Betten. Da unser Zimmer – trotz sehr kleinen Fenstern – keine richtigen Verdunkelungsgardinen hatte, mussten wir zum ersten Mal auf unserer Reise unsere Schlafmasken tragen, um trotz Mitternachtssonne schlafen zu können.

Am nächsten Tag verließen wir die Unterkunft recht früh und machten uns daran Fjord um Fjord der Westfjorde zu umrunden. Dank eines Tipps unserer Gastgeberin beobachten wir während der Fahrt die ganze Zeit das Wasser, um nach Walen Ausschau zu halten.

Plötzlich sah ich in einiger Entfernung fast auf der anderen Seite des Fjords Bewegungen im Wasser. Es sah aus wie ein Sportboot, dass große Wellen schlägt, aber sowas konnte es nicht sein. Durch die Kamera konnten wir ziemlich sicher sehen, dass es sich um einen großen Wal handeln musste.

Also packte Andreas seine Drohne aus und machte sich auf den Weg. Währenddessen versuchte ich den Wal im Kameraobjektiv im Auge zu behalten, was gar nicht so einfach war.

Als die Drohne ihr Ziel erreicht hatte, war der Wal erstmal nicht zu sehen, aber nach einigen Augenblicken tauchte er wieder auf und machte sogar den typischen Wal-Move: aus dem Wasser springen und mit einem lauten Platschen wieder auf der Wasseroberfläche zu landen. Echt ein mega Erlebnis!

Auf dem weiterem Weg durch die Westforde kamen wir noch an einem Fluss mit kleinem Wasserfall vorbei an dem noch meterhohe Eisbrocken lagen. Kurzerhand parkten wir unseren Wagen direkt auf der Straße – denn einen Seitenstreifen gibt es in Island nie – und liefen runter zum Wasser.

Um zu dem großen Eisbrocken zu kommen, mussten wir noch das Wasser überqueren. Andreas warf einige große Steine ins Wasser, damit ich trockenen Fußes hinüber kam. Auf der anderen Seite erklommen wir dann den knapp 4 Meter hohen Eisbrocken und freuten uns wie Bolle über den tollen Ausblick.

Auf dem Weg ins Tal sammelte sich das Schmelzwasser der vielen Schneebrocken in größeren Tümpeln, um dann in einem großen Fluss gemeinsam ins Tal zu fließen.

Wieder an der Ringstraße angekommen bezogen wir unsere zauberhafte Hütte mitten auf einem Bauernhof mit einem riesigen Fenster mit Blick in die Natur. Abends sind dann auch Schafe direkt vor unserem Fenster entlang gelaufen. Das machte das Schäfchen zählen zum Einschlafen sehr einfach…

Tag 14

Arctic Coast Way

Möwenattacke, Küstenstraße, Fahrtag, Godafoss

Am nächsten Tag starten wir unsere Reise auf dem Arctic Coast Way, der um 2 kleine Halbinsel im Norden Islands führt. Wir wollten einfach mal abseits der Ringstraße unterwegs ein und hatten auch noch Zeit übrig, also genehmigten wir uns diesen Umweg.

Wir fuhren an einem kleinen Leuchtturm vorbei, den wir eigentlich besichtigen wollten. Andreas wurde aber am Zuweg zum Leuchtturm von einer Möwe attackiert- Im Sturzflug flog sie auf mich zu und sprang mir auf den Kopf und flog dann direkt wieder weg. Ich wusste zuerst nicht wie mir geschieht, aber es war sehr schnell klar, dass die Möwen uns hier nicht haben wollen. Vielleicht lag es an meiner gelben Jacke oder wir waren einfach nur zu nah an deren Nest gekommen, wer weiß. Zumindest reicht es und und wir entschieden uns, dann doch schnell weiter zu fahren.

Die Strecke war sehr malerisch und bot tolle Blicke auf schneebedeckte Gipfel, führte durch schöne, kleine Küstenstädte und es war schön mal wieder abseits der Ringstraße unterwegs zu sein.

Als wir wieder auf die Ringstraße abbogen kamen wir am Godafoss vorbei, dem wir auch direkt einen Besuch abstatteten. Wir waren fast die einzigen Besucher vor Ort und konnten so den Wasserfall und den Fluss aus allen Ecken bestaunen. Auch meine Drohne konnte ich hier steigen lassen und ein paar schöne Bilder machen. Der Godafoss ist zwar nicht sehr hoch, aber hat dafür eine ansehnliche Breite. Und auch die Schlucht, die er sich in seinem weiteren Verlauf gegraben hat ist sehr beeindruckend. Die Gegend um den Wasserfall war touristisch gut ausgebaut weswegen es uns schon überrascht hat, dass wir hier so alleine waren. Aber vielleicht lag es an der späten Stunde.

Es waren einige Wege angelegt auf denen man auch bis runter zum Flussbett kam und so den Wasserfall und den Fluss aus allen Perspektiven bestaunen konnte. Auch gab es eine Fußgängerbrücke über den Fluss, so dass man auch leicht auf die andere Seite gelangen konnte.

Abends erreichten wir unsere Unterkunft in Hunavatn in der Nähe der Ringstraße. Wir hatten einen eigenen Bungalow mit Blick ins Grüne bis zum Horizont. Schafe liefen vor unserem bodentiefen Fenster vorbei und der Hofhund kam ab und zu für ein paar Steicheleinheiten vorbei.

Tag 15

Kerlingafjöll

 Highlight. endlich Hochland, lehmbraune rauchende Berge, Bewährungsprobe für den Wagen

Am nächsten Morgen machten wir uns auf ins Hochland, wir fuhren die F35 gen Süden bis zum Geothermalgebiet Kerlingafjöll. Die F35 war die erste Hälfte des Weges sehr gut zu fahren, so dass wir mit 80-90 km/h über die Piste düsen konnten. Nach der Hälfte wurde die Strecke aber recht abenteuerlich und man konnte teilweise nur 30-40 km/h fahren und streckenweise noch langsamer. Die Landschaft ist recht wüstenähnlich und grau bis rotbraun. Nach ca. 2,5h kommen wir am Kerlingafjöll Mountain Resort vorbei und von dort geht es steil bergauf zum Parkplatz für das Geothermalgebiet. Schwieriger wird die Strecke dabei nicht, aber viel steiler und herausfordernder.

Wir konnten leider nicht bis zum eigentlichen Parkplatz fahren, der sich unmittelbar vor dem Geothermangebiet befindet, sondern müssen ca. 2km vorher auf einen provisorischen Parkplatz abbiegen. Der Grund dafür wird uns klar, als wir uns zu Fuß auf den Weg bergauf zu den heißen Quellen machen. Über 2 große und rutschige Schneefelder mussten wir laufen, über die wir niemals mit unserem Dacia Duster gekommen wären. Es war zwar schon Ende Juni, aber da wir hier auf über 1000 Metern waren und der Sommer in Island immer recht spät beginnt, kann es hier eben im Juni noch schneien.

Im Thermalgebiet angekommen mussten wir erstmal groß staunen, es war einfach phantastisch und besser als wir es auf Bildern gesehen hatten. Überall blubberte es, Nebelschwaden waberten umher und es roch schweflig nach faulen Eiern. Vom eigentlichen Besucherparkplatz sind es nur ein paar Meter bis man einen Blick über das gesamte Gebiet hat, geht man dann noch ein paar Schritte hinunter, dann ist man mittendrin und kann auf mehreren fest angelegten Wegen durch das Gebiet streifen. Es sind auch kleine Brücken gebaut und Stufen in die Berge gehauen worden, um die Wanderung so angenehm wie möglich zu machen. Und damit die Leute nicht unnötigerweise die Natur zertrampeln.

Bei unserem Besuch stürmte und regnete es abwechselnd und wir mussten die wenigen halbwegs trockenen Minuten nutzen, um mit unserer Drohne die Schönheit dieser Landschaft einzufangen.

Nach einigen Stunden ist uns der Wind genug entgegen geweht und wir machten uns auf den Rückweg. Auf dem Weg zurück zur Ringstraße kamen wir an einem zweiten Thermalgebiet, dem Hveravellir, vorbei. Dort kam auch überall heißer Dampf aus der Erde, aber das Gebiet hat uns leider gar nicht beeindruckt, gerade mit dem faszinierenden Kerlingafjöll in der Erinnerung. Und so fuhren wir recht schnell weiter. Dass der Besuch des Gebietes normalerweise noch Eintritt kostet (bei uns war aber keiner zum Kassieren vor Ort) macht den Besuch noch ein wenig uninteressanter.

Auf dem Weg zurück zu unserer Hütte kamen wir noch an einer Herde Islandpferde vorbei und streichelten die schönen Tiere ausgiebig und fotografierten reichlich.

Wir hatten uns in eine kuschelige Hütte auf einem Bauernhof am Ende eines langen Tals einquartiert. Für den folgenden Tag war Sturmwarnung angesagt, also hatten wir uns eigentlich auf einen Tag zuhause eingestellt.

Tag 16

Myvatn

Sturm, Regen, Unwetterwarnung und viel See

Wir haben es dann doch nicht zuhause ausgehalten und so machten wir uns trotz Unwetterwarnung auf eine kleine Rundreise um den Myvatn-See. Das Wetter war nicht besonders gut, so versuchten wir das Beste aus dem Tag zu machen. Zuerst schauten wir uns zwei kleinere Höhlen an in denen sich heißes Thermalwasser gesammelt hat und in denen man theoretisch auch schwimmen könnte. Die erste Höhle war sehr klein und man konnte auch kaum hinein gucken.  Die zweite Höhle, Grjotagja, war größer und das Wasser sah schön klar und türkisblau aus.

Der nächste Stopp war ein weiteres Thermalgebiet, Hverir. Hier kam wieder an zahlreichen Stellen heißer Dampf aus der Erde und auch kleine Schwefelvulkane konnten hier wir hier beobachten. Alles ziemlich beeindrucken, wenn da nicht dieser wirklich stürmische Wind gewesen wäre, wegen dem wir uns auch nicht lange dort aufhielten.

Die letzten beiden Stopps war noch ein kleines Waldgebiet mit schönen Felsformationen, Höfdn, und ein Aussichtspunkt mit Blick auf den Myvatn-See. Nach einem weiteren Halt an einem Supermarkt, um unsere Vorräte aufzustocken, fuhren wir wieder zu unserer Unterkunft.

TAg 17

Husavik

Walbeobachtung und die falsche Seite der Schlucht

Am nächsten Tag machten wir eine Walbeobachtungstour in Husavik und wollten somit eine zweite Gelegenheit haben einen Wal zu sehen, nachdem wir schon einen in den Westfjorden aufgespürt hatten.

Der Tag war wunderbar sonnig und so machte auch die Bootstour einen Heidenspaß. Zusätzlich sahen wir einen kleinen Buckelwal, der sich mehrfach auch direkt neben unserem Boot zeigte und immerfort mit einem großen Wedeln seiner Schwanzflosse in die Tiefe hinabtauchte.

Nach diesem wunderbaren Erlebnis aßen wir noch eine große Pommes am Hafen mit Blick aufs Meer und fuhren dann weiter in Richtung Osten.

Auf dem Weg verließen wir kurz die Ringstraße und machten einen kleinen Umweg über die sehr schöne Route 901. Die Strecke war sehr einfach zu fahren und bot tolle Ausblicke in die karge und wüstenähnliche Natur um uns herum.

Unser Ziel des Tages war die Kleinstadt Egilsstadir, aber zuvor besuchten wir noch den beindruckenden Detifoss (unser Lieblings-Wasserfall in ganz Island Um hierhin zu gelangen muss man einige Kilometer auf einer sehr holprigen Schotterpiste fahren und dann noch einige Hundert Meter bergab gehen. Dann aber kommt man direkt zum Detifoss und zur Schlucht in der er sich ergießt. Alles ohne Absperrung, so dass man auch sehr nah heran gehen kann.

Der Detifoss ergießt sich aus 44 Metern Höhe in die Schlucht und ist der mächtigste Wasserfall in ganz Europa. Wir trauen uns bis auf ein paar Meter an das Getose heran, bestaunen die Wassermassen und machen schöne Fotos mit der Drohne.

Dann geht die Reise weiter in Richtung Süden mit dem Ziel Studlagil-Schlucht. Dies ist eine Schlucht unweit von Egilsstadir die mit beeindruckenden Basaltsäulenformationen aufweisen kann und bei der man auch direkt bis zum Fuß der Schlucht hinab wandern kann.

Hier war uns aber leider nicht bekannt, dass es zwei Zugänge gibt und dass man, wenn man das typische Foto vom Grund des Canyons möchte, einen Parkplatz ca. 5km vor dem Canyon aufsuchen muss und dann noch ca. 1h zum Grund der Schlucht laufen muss. Wir fuhren jedoch zu einem Parkplatz, der direkt über der Schlucht, aber eben auf der anderen Seite, liegt. Dort kann man auf einer Aussichtsplattform einen tollen Blick in den Canyon erhalten. Runter in die Schlucht gelangt man aber leider nicht. Wir hatten an dem Tag aber leider keine Zeit mehr für die Wanderung in den Canyon, da es eh schon spät war und wir schon sehr viel unterwegs gewesen sind. Also fuhren wir – etwas enttäuscht –  weiter zu unserer Schlafstätte für die Nacht.

Unsere Unterkunft in Egilsstadir war sehr schön und herrlich an einem See, direkt neben einem Campingplatz, gelegen. Die Gegend hat uns direkt an Norwegen erinnert, denn es schien die Sonne, der See glitzerte in einem schönen Blau und vor allem, es gab Bäume und richtige Wälder um uns herum. Das kannten wir aus Island so bisher eigentlich nicht.

Auf einer Wiese vor unserem Hotel ließen wir den Tag ausklingen und planten die nächsten Tage in der nie untergehenden Midsommar-Sonne Islands.

Tag 18

Waterfall Circle

ein großer Wasserfall und viele kleine in einsamer Natur

Am nächsten Tag besuchten wir noch kurz den Supermarkt, um Brot und Frischkäse zu kaufen (unser alltägliches Frühstück in Island) und fuhren dann zum Hengifoss, einem beeindruckenden Wasserfall ganz in der Nähe von Egilsstadir. Der relativ große Parkplatz war schon gut besucht und neben einem Foodtruck befand sich der Zugang zum steilen Weg nach oben.

Fast 1 Stunde liefen wir bergauf bis wir am Ende des Weges angelangt waren. Der Weg wäre eigentlich noch etwas weiter gegangen, war aber zu dieser Zeit wegen Steinschlag gesperrt. Aber auch von dort wo wir standen, ca. 1km vom Wasserfall entfernt, hatte man eine tolle Aussicht auf die roten Schichten, die die Rückwand des Wasserfalls durchziehen. Diese wurden durch oxidierte Lavaschichten gebildet, die in den letzten Jahrtausenden entstanden sind.

 

Nach dem Abstieg fuhren wir weiter in Richtung Hochland, denn wir wollten zum Waterfall Circle, einer nicht allzu langen Wanderung in einer abgelegenen Gegend kurz vor dem Beginn des Hochlands. Auf dem Weg dorthin nutzen wir die kilometerlang geradeaus verlaufende Asphaltstraße ausnahmsweise mal für was anders als zum Fahren und legten uns auf auf den Asphalt und experimentierten mit dieser besonderen Foto-Perspektive.

Der Waterfall Circle sollte ein toller Rundweg sein auf dem man mehreren Wasserfällen begegnet. Was wir nicht ahnten, dass sich an dieser Stelle auch ein Hotel mitten in der Natur befand, das Laugarfell Highland Hostel. Noch nicht mal Google kannte diese einsame Herberge. Direkt daneben befindet sich auch ein Hot Pot, der Eintritt schlägt aber mit 1500 ISK zu Buche, also beschränkten wir uns auf die Wanderung zu den Wasserfällen.

Die Wanderung selbst war sehr besonders, denn wir trafen kaum andere Leute und die Pfade waren kaum ausgetreten. Der uns begleitende Fluss war teilweise noch von großen Schneefeldern überdeckt und die Wasserfälle auf der Wanderung wurden größer und größer. Wir gingen die Wanderung nicht komplett, da uns dafür die Zeit fehlte, aber einige Kilometer gingen wir bis zu einem großen Wasserfall und von dort den gleichen Weg wieder zurück. Wirklich eine der schönsten Wanderungen auf unserer Islandreise, denn so abgeschieden und naturnah wandert man hier nicht oft.

Als wir wieder auf der Ringstraße angekommen waren fuhren wir weiter Richtung Süden. Dort nahmen wir aber noch eine kleine aber feine Abkürzung. Wir fuhren über die sogenannte Öxi-Road. Dies ist eigentlich gar kein Geheimtipp mehr, denn wir sind dort vielen anderen Touristen begegnet, auch vielen mit normalen Mietwagen. Wer sich im Südwesten von Island befindet, sollte diese kleine Nebenstraße auf jeden Fall fahren, denn sie bietet so unendlich viel mehr als die fast parallel verlaufene Ringstraße.

Man fährt hier zwar auf Schotterpisten, aber am Anfang (von Norden kommend) an einem wild fließenden Fluss entlang, der mit einigen kleineren Wasserfällen zu glänzen weiß. Im späteren Verlauf wird die Piste immer wilder und lädt zu zahlreichen Fotostopps ein. Die Krönung zeigte sich kurz vor Ende der Straße, denn dort geht es serpentinenartig nach unten. Der uns begleitende Fluss stürzt dort beindruckend mehrere Meter nach unten und neben dem Wasserfall stehend offenbart sich ein phänomenaler Blick in das sich kilometerweit vor einem erstreckende Tal. Einfach phantastisch!

Kurz danach kamen wir wieder zur Ringstraße und hatten noch ca. 30 Minuten bis zu unserer Unterkunft zu fahren. Es war eigentlich ein Hotel, dass speziell für Angler gedacht war, die im nahen Fluss Fische aus dem Wasser ziehen wollten. Aber da die Angelsaison noch nicht begonnen hatte, konnten wir uns für wenig Geld ein nettes Zimmer sichern. Das Highlight dieses Hotels war das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, das mit riesigen Fenstern und ausgestopften Tieren an der Wand aufwarten konnte und der Whirlpool, in dem wir uns vom anstrengenden Tag erholen konnten.

Tag 19

Ostfjorde + Stokksness

Hüpfburg, Golden Valley und Stokksness

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise an den Ostfjorden Islands fort. Die Strecke war echt wunderschön und wir konnten die Fahrt immer wieder unterbrechen, um an schönen Orten direkt am Wasser die Natur zu bestaunen und Fotos zu machen. Es war gerade Ebbe und so konnten wir weit ins Wattenmeer rauslaufen und die Gegend bestaunen. Die Küstenstraße lud immer wieder zum Verweilen ein, aber es waren nicht nur Naturhighlights, die man in dieser Ecke entdecken konnte. Als wir zum Tanken in eine kleine Siedlung unweit der Ringstraße abbogen, fanden wir einen Spielplatz neben der Straße, der mit einem riesigen Hüpfkissen aufwarten konnte. Diese bunten trampolinartigen Hüpfburgen haben wir schon häufig in Island gesehen, aber noch nie waren sie leer. Und so mussten wir uns nur kurz in die Augen gucken und fanden uns dann Minuten später wild umher hüpfend auf dem luftgefüllten Hüpfkissen wieder. Echt ein Mordsspaß!

Der nächste Stern auf unserer Google Maps Karte war das sogenannte Golden Valley, das goldene Tal. Google Maps schickte uns zuerst auf die falsche Straße und so mussten wir vor einem großen Flusslauf wieder umkehren, um die Piste auf der anderen Seite des Flusses weiter zu fahren. Die Strecke war schon recht abenteuerlich, aber unser Dacia Duster brachte uns ohne Probleme zum Ziel. Am Ende der Strecke angekommen parkten wir unseren Wagen neben den einzigen anderen Wagen vor Ort und liefen gut gelaunt los.

Das goldene Tal ist wie der Name schon vermuten lässt ein Tal, das mit bunt schimmernden Bergen auf Euch wartet. Man läuft die ganze Zeit über dicke Kieselsteine und die Berge um einen herum bezaubern mit bunten Farben und schlingern sich immer wieder links und rechts herum, so dass man gar nicht weiß wie weit man hier noch laufen kann. So richtig golden sind die Berge zwar nicht, aber das Erlebnis durch diese enge Schlucht zu wandern, um sich herum die steilen Hügel zu sehen und dabei völlig allein zu sein, war schon sehr cool.

Der letzte Stopp an diesem Tag war Stokksnes. Der Sand auf dieser Halbinsel ist pechschwarz und so fein wie an einem Sandstrand in der Karibik. Dazu wachsen hier auf dem Sand Grashügel, die dem Ganzen einen besonderen Anblick verleihen. Das Besondere auf jedem Foto, dass man hier schießt ist der Berg Vestrahorn, der sich am Anfang dieser Halbinsel befindet und einen majestätischen Anblick bietet.

Da das Gelände Privatbesitz ist, muss man hier knapp 7 Euro Eintritt bezahlen, was wir aber okay fanden. Wir fuhren zuerst bis zum Ende der Straße durch, um zum Meer zu kommen, denn hier sollen wohl gelegentlich Seelöwen zu sehen sein. Da wir keine auffinden konnten, fuhren wir wieder zurück und parkten unseren Wagen direkt neben dem schwarzen Strand. Die Kombination aus tiefschwarzem Sandstrand, grün bewachsenen Hügeln und dem einschüchternd wirkenden Berg Vestrahorn im Hintergrund ist schon ziemlich genial. Für uns eines der Top-Ziele in Island.

Tag 20

Jökulsarlon Teil 2 + Pakgil

Nochmal die Lagune in einem ganz anderen Licht, Traumstraße nach Pakgil

Nachdem wir die Nacht in einem Hotel unweit der Gletscherlagune Jökulsarlon verbracht haben, nutzten wir das schöne Wetter, um die Lagune mal in einem ganz anderen Licht zu sehen als 2 Wochen zuvor, als wir schon mal hier waren. Es waren viel weniger Eisbrocken im Wasser, dafür aber viel größere. Das Wetter war prächtig und so erstrahlte auch das Wasser in einem viel blaueren Licht und man konnte den kilometerweit entfernten Gletscher auch viel besser erkennen. Dafür schwammen aber auch am Diamond Beach viel weniger Eisklumpen herum.

An der nur einige Kilometer entfernen Nachbar-Lagune Fjallsárlón, die wir auch nur 2 Wochen zuvor beim Sturm und Regen besichtigt hatten. Nun konnten wir endlich etwas sehen und den wunderbaren Blick auf den Gletscher genießen, der sich nur 2 Kilometer vom Strand entfernt befindet. Mit der Drohne konnte ich super Aufnahmen von oben machen und auch dem Gletscher richtig nah kommen.

Unser letzter Stopp vor unserer Unterkunft in Vik war eine der Traumstraßen Islands. Die Straße zum Pakgil Canyon führt zum einsamen Campingplatz Thakgil im Katla Nationalpark, der auch nur mit einem 4×4 Fahrzeug besucht werden sollte. Der Weg war hier wirklich das Ziel. Man hatte immer wieder phantastische Ausblicke und die Strecke war wirklich sehr abwechslungsreich. Der Campingplatz am Ende der Straße ist von hohen Bergen umgeben und wird von einem kleinen Fluss durchflossen. Von hier starten auch diverse Wanderungen in die schone Umgebung.

Hier war es super idyllisch und wir hätten wir gerne übernachtet, wenn die Hüttenpreise nicht so hoch gewesen wären (180€ pro Nacht). So genossen wir etwas die Natur und fuhren dann zurück in Richtung Vik.

Tag 21

Laki

Traumhafter Ausflug ins Hochland, Reifenplatzer

Unser Tagesziel am nächsten Tag waren die Laki Krater im Vatnajökull-Nationalpark. Wir hatten den Besuch schon lange als (leider viel zu seltenen) Ausflug ins Hochland eingeplant und lange war nicht klar, ob er überhaupt stattfinden könnte. Denn die Hochlandstraßen machten dieses Jahr leider viel später auf als gedacht. Und so war erst kurz vorher klar, dass wir diese Reise, wegen der wir auch den Allradwagen mit Vollversicherung gemietet hatten, überhaupt machen können.

Die ersten Kilometer auf der F208 sind noch relativ einfach zu fahren. Es ist zwar eine Schotterstraße, die aber ohne große Einschränkungen befahrbar ist. Die Umgebung war dafür aber sehr beeindruckend und es ging auf und ab immer weiter in Richtung Laki. Bald kam auch schon die erste Furt, die zu überqueren war. Wir wussten, dass noch einige auf uns warten sollten, aber wir wussten nicht wie tief diese sein würden. Das einzige was wir wussten war, dass die Strecke eigentlich mit unserem Dacia Duster machbar sein sollte.

Die erste Furt war auch sehr einfach und machte Spaß beim durchfahren. Die zweite größere Furt war da schon ein anderes Kaliber. Hier war aber der optimale Weg mit Fähnchen im Wasser abgesteckt, so dass man eigentlich nichts falsch machen konnte. Das furten des kleinen Flusses war dann auch recht einfach und auch sehr spaßig.

Nach knapp 1.5h hatten wir die holprigen Pisten hinter uns gebracht und kamen am Berg Laki an. Vor Ort war eine kleine Rangerstation mit WC, aber leider kein Ranger, der uns begrüßte. Da wir aber mittlerweile nicht mehr die einzigen vor Ort waren, starteten wir kurzerhand die Wanderung auf den knapp 800 Meter hohen Berg. Der Weg war nicht sehr anstrengend und so waren wir ratzfatz oben. Der Blick von oben war dank des perfekten Wetters wunderschön und man konnte sehr gut die Kraterreihe der Laki-Vulkane sehen.

Die Wanderung auf den Laki Berg ist eigentliche eine Rundwanderung, die insgesamt 4km lang ist und in 1- 1,5h gegangen werden kann. Bei unserem Besuch war ein Teil des Weges leider gesperrt, da die Strecke über den Winter durch Steinschlag in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Lakikrater sind übrigens benannt nach dem Laki Berg, der sich in der Mitte der Kraterreihe befindet. Die Krater selbst sind bei einer der größten Vulkaneruptionen in der Menschheitsgeschichte entstanden. Die Eruption startete am 8. Juni 1783 und ging bis Februar 1784. Dabei bildete sich alle paar Wochen ein neuer Vulkan in der Reihe der Laki-Vulkane und spuckte Lava und Asche. Als die Eruptionen den Berg Laki erreichte war die Wucht aus dem Inneren der Erde nicht stark genug, um den Berg zu sprengen. So gingen die Eruptionen erst auf der anderen Seite des Bergs weiter und erzeugten so die 25 km lange Reihe der Laki-Vulkane.

Die ausgespuckte Lava der Laki-Eruption bedeckte eine Fläche von 565 km². Asche und giftige Gase aus dem Vulkan hatten verheerende Auswirkungen auf komplett Island. 20% der damaligen Einwohner sind dadurch umgekommen und 75% der Lebewesen auf der Insel. Auch das Klima und Menschen auf der gesamten nördlichen Hemisphäre wurden durch den Ausbruch erheblich beeinträchtigt.

Nachdem wir wieder vom Berg hinabgestiegen waren gingen wir noch einen kleinen Rundweg („Visitor Trail“), der sich am Fuß des Bergs befindet. Dieser ist nur 500 Meter lang und kann in einer halben Stunde gegangen werden. Hier geht man nicht nur durch eine ziemlich verrückt aussehende Landschaft aus erkalteter Lava, man bekommt sogar noch einiges beigebracht über die Geschichte und die Natur. Am Anfang des Weges kann man sich nämlich eine kleine Broschüre mitnehmen in der viele Informationen zur Landschaft und Geschichte enthalten sind. Auf dem Weg sind dann Hinweisschilder montiert, die auf die Texte in der Broschüre verweisen. Den Weg sollte man keinesfalls auslassen, da man hier wirklich direkt durch das Lavafeld läuft und sich durch die Hinweistexte noch besser in die Zeit des Ausbruchs hineinversetzen kann.

Nach der Rückkehr zum Parkplatz machten wir noch kurz Halt bei der Rangerstation, die mittlerweile besetzt war und ließen uns von der Rangerin einige interessante Sachen über die Eruption und die Landschaft der Umgebung erzählen. Dann fuhren wir weiter über die F207, denn die ganze Strecke zum und vom Laki ist als Einbahnstraße gebaut. Die Pisten sind nämlich so schmal, dass zumindest auf der F207 niemals 2 Autos nebeneinander passen würden.

Die Rückfahrt auf der F207, die im späteren Verlauf wieder zur F206 stößt, war wirklich wunderbar und für uns eine der schönsten Straßen Islands.

Nur wenige Minuten nachdem wir den Krater hinter uns gelassen hatten kamen wir noch am Parkplatz für den Tjarnargigur Krater vorbei. Dies ist einer der Krater aus der Eruption der Laki-Vulkane 1783. Der Vulkan ist mit türkisblauem Wasser gefüllt und macht sich optisch sehr gut in der sonst sehr kargen und farblosen Umgebung. Vom Parkplatz führt ein gut ausgebauter Weg in weniger als 10 Minuten zum Kratersee. Von dort geht der Weg weiter durch eine beindruckende Landschaft von erkalteter Lava und grün leuchtendem Moos an vielen Felsen bis zu einem anderen namenlosen Krater vorbei und dann als Rundweg zurück zum Parkplatz. Für die 4,5 km werden ca. 1.5h benötigt.

Wir hatten leider nicht soviel Zeit und so guckte ich mir nur den Kratersee und teile der beeindruckenden Lavalandschaft an (während Sabrina im Auto ein Nickerchen machte) und fuhren dann die F207 weiter nach Süden.

Die Strecke der F-207 wurde immer aufregender und schon bald kamen wir an der abenteuerlichsten Furt unserer bisherigen Reise vorbei. Wir hatten schon einige Youtube-Videos gesehen, wo Leute ihre Geländewagen in diesem Fluss versengt haben, weswegen wir schon einigermaßen Respekt vor dieser Flussquerung hatten. Auch war hier nichts abgesteckt und es war nicht ersichtlich wie tief das Wasser hier sein würde.

Ich hielt mich aber an die bekannten Tipps zum Furten eines Flusses in Island und fuhr langsam, aber stetig durch die Fluten und kam wohlbehalten am anderen Ende an.

Nachdem wir wieder die F206 erreicht hatten mussten wir noch einige weniger schlimme Furten überqueren und machten dann noch einen kleinen Abstecher zum Fagrifoss, der sich kurz vor der Ringstraße befindet. Es war nur ein sehr kurzer Umweg, der aber über eine extrem holprige Piste führt. Auf dem Rückweg habe ich kurz nicht aufgepasst und schon machte es PFFFFFFT und ich wusste sofort, ein Reifen war platt. Ich hatte noch kurz Zeit auf einen Seitenweg zu rollen, damit wir niemandem im Weg stehen.

Gottseidank hatten wir einen richtigen Ersatzreifen im Kofferraum, der auch sehr schnell gewechselt war. Nachdem das erledigt war fuhren wir seeehr vorsichtig zurück Richtung Ringstraße und dann weiter zu unserer Unterkunft in Vik und machten schon mal eine Werkstatt für den nächsten Tag klar, denn wir brauchten ja einen neuen Ersatzreifen. Da unser Hotel in der Nähe des berühmten Reynisfjara Strands lag, fuhren wir abends noch dorthin und machten ein paar Fotos von den beeindruckenden Basaltsäulen.

Tag 22

Fimmvörðuháls Wanderung

Wanderung an zahlreichen Wasserfällen vorbei, Müdigkeit siegt, frühzeitige Umkehr

Am nächsten Tag hatten wir uns die Fimmvörðuháls Wanderung vorgenommen. Dieser Wanderweg startet am Skogafoss Wasserfall und geht über 24 Kilometer bis zum Hochlandgebiet Thorsmörk. Soviel wollten/konnten wir natürlich nicht wandern. Wir wollten nach ca. 8 km zurück laufen, um daraus eine schöne Tageswanderung zu machen. Da wir aber vom vorherigen Tag am Laki noch mega kaputt waren, schafften wir leider noch nicht mal diese Strecke

Nichtsdestotrotz war die Wanderung entlang des Flusses Skoga ein landschaftliches Highlight. Obwohl wir nur knapp 3 km flussaufwärts gelaufen sind, kamen wir an zahlreichen Wasserfällen vorbei und auf der gesamten Strecke sind uns nur wenige andere Wanderer begegnet. Je weiter man sich vom Wasserfall entfernt desto ruhiger wird es.

Um uns herum grünte und blühte alles und das Wasser rauschte immerzu in unseren Ohren. Anfangs war der Weg noch recht weit vom Fluss entfernt, aber im weiteren Verlauf führte der Weg immer tiefer und es wurde auch immer schwieriger ihn zu laufen, da es teilweise recht rutschig war.

Sehr gerne wären wir weiter gelaufen, aber unser Kondition ließ nicht mehr zu und so kehrten wir um und liefen wieder in Richtung Parkplatz. Wir fuhren noch ca. 1 Stunde bis wir zu unserer einsamen Hütte mitten im Nirgendwo kamen. Nicht weit von der Ringstraße entfernt, aber trotzdem super ruhig gelegen. Hier erholten wir uns erstmal und ließen den Tag Revue passieren.

TAg 23

Seljalandsfoss Wasserfall

Parkgebühren sparen, Schluchtenwanderung und Ausruhen

Unsere Hütte war nicht weit vom berühmten Seljalandsfoss Wasserfall entfernt zu dem wir auch direkt am nächsten Tag fuhren. Da der Wasserfall meiner Meinung nach aber gar nicht soo cool aussieht und der Parkplatz auch noch unverschämte 5 Euro Eintritt kostet, wollten wir hier keinen normalen Stopp einlegen. So ließ ich Sabrina einfach vor Ort aussteigen und fuhr ein Stück weiter und wartete (kostenlos) auf Sie. Sabrina lief einmal hinter den Wasserfall – das ist nämlich das besondere am Seljalandsfoss – und kam dann wieder zum Parkplatz.

Wir fuhren dann weiter in Richtung Norden zu einem ganz besonderem Wasserfall. Der Gljúfrafoss ist weit hinten in einer höhlenartigen Schlucht verborgen und ist selbst eigentlich gar nicht so spektakulär, denn er ist eher klein. Aber der Weg dorthin ist wirklich der Hammer.
Nach einer sehr holprigen Fahrt auf der Straße, die übrigens weiter bis zum Thorsmörk führt, bogen wir auf einen kleinen Parkplatz ab. Von dort waren es nur 500 Meter bis zum Beginn der sehr schmalen Schlucht. Wir haben vorher gelesen, dass man hier kaum trockenen Fußes bis zum Ende der Höhle kommt, denn man läuft quasi direkt durch den Fluss.

Aber so schlimm war es nicht, denn es war zwar wirklich kaum Platz zwischen Fluss den Wänden der Schlucht, aber es waren immer entweder große Steine im Wasser auf die man treten konnte oder sogar kleine Holzbrücken über die man laufen konnte. Der Weg war vielleicht nur 100 Meter lang aber extrem schön zu laufen. Unter einem plätscherte der Bach, links und rechts neben uns die hohen steinernen Wände der Schlucht und über uns kaum erkennbar, der blaue Himmel.

Als wir am Ende der Schlucht angekommen waren, machten wir ein paar Fotos vom Wasserfall, der nur wenige Meter hoch war und liefen dann zurück zum Parkplatz. In unserer gemütlichen Hütte verbrachten wir den restlichen Abend entspannt auf dem Sofa. Spät abends entschieden wir uns spontan nochmal zum Seljalandsfoss zu fahren, denn die Sonne ging gegen 22 Uhr unter und es schien ein toller Sonnenuntergang zu werden, der durch den Wasserfall besonders schön zu fotografieren sein soll. Also machten wir uns auf die Socken und fuhren die knapp 20 Minuten nur um bei Ankunft festzustellen, dass die Sonne schon wieder hinter Wolken verschwunden war.

Da wir keine Lust hatten zu warten fuhren wir schnell wieder zurück zur Hütte. So oder so wären wir nicht die einzigen mit dieser Idee gewesen, denn hinter dem Wasserfall warteten schon bestimmt ein Dutzend andere Leute mit Kamera im Anschlag.

Tag 24

Landmanalaugar

Mega Ausflug ins Hochland, spektakuläre Strecken und Königswetter

Dieser Tag sollte wieder ein sehr langer und sehr anstrengender werden. Wir fuhren zum Geothermalgebiet Landmannalaugar ins Hochland. Es sollte unsere letzte Reise ins Hochland werden und gleichzeitig einer der spektakulärsten Hochland-Strecken unserer Reise. Wir hatten geplant die südliche F208 Richtung Landmannalaugar zu fahren. Diese Strecke soll wunderschön sein, aber gleichzeitig war nicht klar, ob sie wirklich mit unserem Dacia Duster zu fahren war. Einige größere Furten sollten auf der Strecke auf uns warten, aber wir lieben ja das Abenteuer und so machten wir uns hoffnungsvoll auf den Weg. Erst einige Tage zuvor hatte die südliche Zufahrt aufgemacht und so hatten wir gar nicht damit gerechnet, dass wir diesen Weg fahren konnten.

Wir mussten daher auch knapp 1h wieder zurück in Richtung Vik fahren, bevor wir auf die F208 abbiegen konnten. Wir wussten, dass viele Furten auf der Strecke auf uns warten würden, aber dass es so viele sein würden hätten wir auch nicht gedacht. Insgesamt waren es bestimmt 40-50 Furten, die wir zu überqueren hatten. Die meisten waren aber eher klein und fast als Pfützen zu bezeichnen. Nur wenige waren wirklich herausfordernd und wurden von uns nur ganz gemächlich befahren. Aber alle konnten von uns ohne Probleme durchfahren werden.

Die Strecke der südlichen Hochlandstraße F208 begann schon nach einigen Kilometern wunderschön und sehr abwechslungsreich zu werden. Sehr häufig mussten wir anhalten, um Fotos von dieser atemberaubenden Landschaft zu machen oder um die Drohne in dieser unwirtlichen Gegend steigen zu lassen.

Die Strecke wand sich links und rechts um Bergketten herum, verlief mal tief im Tal dann wieder hoch oben über einen Bergrücken. Wir waren wirklich fasziniert von dieser Schönheit um uns herum. Nach ca. 2 Stunden bogen wir rechts in die F235 ab. Diese Piste ist eine Stichstraße und führt zum See Langisjór. Dieser wunderbar blaue See ist 20 km lang und bis zu 75 Meter tief und ist quasi das Ziel des ganzen Umwegs. Aber in Wirklichkeit ist natürlich hier auch die Fahrt selbst das Ziel. Die ist nämlich mega schön.

Auf der Strecke gibt es auch eine Menge Furten von denen die meisten aber eher klein und viele einfach nur große Pfützen sind. Wir fuhren vorbei an moosbedeckten Bergen, durch steingraue Wüsten und streiften lehmig braune Bergrücken. Für uns eine der schönsten Hochland-Strecken Islands. Das Ziel des Weges verbarg sich hinter einer kleinen Rangerstation und einem großen rotbraunen Hügel. Der See Langisjór liegt majestätisch vor einem und erstreckt sich fast bis zum Horizont. Was ein Bild!

Wir fahren die letzten hundert Meter hinunter und treffen am Ende der Straße auf ein kleines Gebäude, was wohl mal ein Campingplatz war, der gerade renoviert wird. Hier ist nicht viel los außer einer paar Männern, die am Gebäude herumschrauben und 2 kleinen Mädchen, die mit einem Hund spielen.

Wir gesellen uns dazu und sind froh nach vielen Stunden wieder mal andere Menschen zu sehen. Bei völliger Windstille legen wir uns ans Seeufer und bewundern die Natur. Es ist richtig warm, wir spielen mit dem Gedanken ins Wasser zu springen, aber verwerfen den Gedanken wieder schnell. Um den See führt ein Wanderweg und auch einen nahen Berggipfel kann man hier besteigen und eine phänomenale Aussicht genießen.

Nur haben wir leider keine Zeit für sowas, denn wir müssen heute noch zum Landmannalaugar. Also brechen wir schweren Herzens auf und fahren wieder zurück zur F208. Diesmal etwas mutiger, denn wir kennen die Furten ja schon und trauen uns daher etwas höhere Geschwindigkeiten zu, so dass das Wasser nur so spritzt. Insgesamt hat uns dieser kleine Umweg knapp 1h pro Strecke gebraucht, aber wir bereuen dies keinesfalls.

Wir fahren die F208 weiter nordwärts und die Landschaft wird nur noch krasser und krasser. Wir fahren durch Täler und über Berge und wieder durch viele Furten. Da wir aber mittlerweile schon etwas Erfahrung im Furten von Flüssen haben sind die meisten keine wirkliche Herausforderung für uns. Als wir endlich am Landmannalaugar ankamen waren wir knapp 5,5 Stunden von der Abzweigung der Ringstraße unterwegs, inklusive der Abzweigung zum Langisjór See. Wie schnell die Zeit vergehen kann.

Kurz vor der letzten Furt vor dem Campingplatz parkten plötzlich zig Autos am Straßenrand. Bestimmt 50 Autos standen dort links und rechts der Straße, obwohl dies gar nicht der offizielle Parkplatz von Landmannalaugar war. Der Grund dafür ist, dass die letzte Furt ziemlich tief ist und von normalen SUV normalerweise nicht durchquert werden kann. Deswegen standen hier die ganzen normalen SUV wie Dacia Duster, Suzuki Jimny und Co. Die letzten Meter muss man dann laufen, aber das ist eigentlich gar nicht schlimm, denn die Furt wird über eine Holzbrücke überquert und es sind nur wenige hundert Meter bis zum eigentlichen Campingplatz.

Wenn man natürlich einen Campervan hat oder einen Allradwagen mit Dachzelt, dann muss man auf diesem schmalen Parkplatz übernachten. Nur wenn einen Bodenzelt hat kann dies mit rüber zum eigentlichen Campingplatz nehmen.

Auf dem eigentlichen Parkplatz von Landmannalaugar standen dann auch nur richtig dicke Geländewagen, Superjeeps, Overlander und große Campervans mit richtig viel Bodenfreiheit. Der Campsite an sich ist sehr schön angelegt. Es fließt ein schöner Bach durch das Gelände und die Camper und Overländer stehen mitten im Grünen oft mit blick auf das Gewässer. Der eigentlich Zeltplatz ist aber auf einem grauen Schotterplatz zu finden und nicht wirklich schön angelegt. Da braucht man eine gute Isomatte, damit man bequem schlafen kann. Der Campingplatz bietet auch einen großen Gemeinschaftsbereich mit Waschräumen, Toiletten. Auch einen kleinen Supermarkt, der am Rand des Geländes in ausgemusterten amerikanischen Schulbussen hausiert, gibt es mitten auf dem Gelände.

Es gibt in Landmannalaugar eine Menge Wanderwege, die durch das weitläufige Gebiet führen. Nur sind diese leider sehr schlecht ausgeschildert. Es gibt keinerlei Wanderkarten oder Infotafeln auf denen die verschiedenen Wege dargestellt wären. Einzig Richtungsschilder gibt es die jeweils zu Wanderwegen bzw. zu Bergspitzen auf den Wegen zeigen. Da die meisten Wege Rundwege sind, gibt es aber auch immer Schilder in 2 verschiedene Richtungen, was etwas verwirrend ist.

Wir hatten uns leider nicht richtig vorbereitet und hatten zwar eine Wanderkarte als PDF auf dem Handy, die aber auch nicht viel weitergeholfen hat. Kurzentschlossen suchten wir uns einfach einen Weg raus und folgten der Route auch mit Hilfe von Karten auf der App maps.me, was sehr gut funktionierte.

Es gibt in Landmannalaugar 2 Bergspitzen (Mt. Blahnúkúr & Mt. Brennisteinsalda), die man sehr gut an einem Tag erwandern kann. Da wir aber schon späten Nachmittag hatten, haben wir uns eine kurze Route ohne Steigungen ausgesucht, nämlich den Weg durch den Grænagil Canyon. Wir liefen in knapp 1.5 Stunden um ein großes Lavafeld und kamen dann wieder auf der anderen Seite des Campingplatzes aus.

Wir hatten dabei wirklich perfektes Wetter und einen tollen Blick auf Berge in den buntesten Regenbogenfarben, manche waren wiederum lehmbraun und andere steingrau und schneebedeckt.

Direkt neben dem Campingplatz gibt es noch einen Hot Pot, der aber immer relativ voll ist, da das warme Wasser nur an einer Stelle in den Fluss strömt und sich dort natürlich alles knubbelt. Auch ist vor dem Hot Pot ein Hinweisschild, das auf die möglichen Gesundheitsgefahren beim Baden in dieser natürlichen heißen Quelle hinweist. Hier sind wohl eklige kleine Larvenwürmer gesichtet worden (Zerkarien) die unter Eure Haut dringen und dort einen starken Juckreiz auslösen (engl. swimmers itch bzw. auf deutsch Bade-Dermatitis). Das ist zwar gesundheitlich ungefährlich, aber trotzdem nicht gerade schön und einer der Gründe, warum wir doch lieber nicht in die heiße Quelle gegangen sind.

Stattdessen sind wir nach unserer kleinen Wanderung wir wieder Richtung Norden aus Landmannalaugar los gefahren und wollten noch zu einem Vulkan, der sich wirklich nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt befindet, dem Stutur Vulkan. Man kann direkt davor parken, es gibt dort aber auch nur 2 Parkplätze. Auf der hinteren Seite des Vulkans befindet sich der Zugang zur Spitze. In wenigen Minuten gelangt man über eine in den Vulkan gehauene Treppe nach oben. Man kann oben einmal um den Krater herum laufen und mit der Drohne wirklich tolle Fotos schießen. Ohne Drohne kriegt man natürlich keine so spektakulären Fotos, aber der Aufstieg kann sich trotzdem lohnen, denn wann steht man schon mal am Kraterrand eines Vulkans?

Wir sind dann weiter Richtung Norden auf der F208 gefahren und wollten noch zu 2 anderen Vulkanen fahren, die ihre volle Pracht auch nur von der Drohne aus zeigen. Von unten würde man wahrscheinlich noch nicht mal anhalten und einfach vorbei fahren, aber mit der Drohne kann man richtig coole Fotos machen. Nachdem das erledigt war fuhren wir wieder etwas zurück, denn wir hatten uns beim Rückweg für die F235 und gegen die nördliche F209 entschieden Die F209 soll im Norden nämlich wenig spektakulär sein und wir wollten noch einmal richtig Hochlanderfahrung sammeln.

Die F235 bot dann auch wieder eine Menge Furten, die aber alle machbar waren. Die Landschaft war auch erneut wunderschön und abwechslungsreich und wir fühlten uns wie bei unserer Reise durch die Puna de Atacama in Argentinien. Am Ende führte die Hochlandpiste dann zum nördlichen Teil der Straße 26. Von dort hatten wir dann noch ein Stück zu unserer Unterkunft zu fahren, die unweit des Golden Circle lag. Ein super langer Tag mit perfektem Wetter und unfassbaren Landschaften nahm nach knapp 14 Stunden sein wohlverdientes Ende.

Tag 25

Der Golden Circle

Standard Touri-Programm, erneuter Besuch des Vulkans, Entspannen in der Blauen Lagune

Heute brach tatsächlich der letzte Tag unserer Island Rundreise an. Wir hatten uns den Golden Circle vorgenommen und vorher eigentlich auch nicht viel recherchiert was dort eigentlich zu sehen war. Wir waren überrascht, dass es eigentlich gar nicht so viele Sehenswürdigkeiten waren. Es gibt hier nur den Großen Geysir, den Gulfoss Wasserfall und den Nationalpark Thingvellir. Wir fuhren zuerst zum Geysir und waren erstmal geflasht von den vielen Touristen. Das hatten wir die ganze Zeit über nicht gehabt und wir fühlten uns wie in einem falschen Film. Plötzlich fuhren große Doppeldecke-Touristenbusse umher und es wimmelte nur so vor anderen Urlaubern, meistens US-Amerikaner.

Auch gab es hier ein großes Restaurant und ein eigenes Tourismus-Zentrum. Das war schon ein kleiner Kulturschock für uns, denn bisher hatten wir Island, naja nicht ganz für uns allein, aber zumindest hatten wir nie solche Touristenmassen gesehen. Das mag wohl auch an Corona gelegen haben, aber generell ist auch bekannt, dass der Golden Circle touristisch sehr überlaufen ist, da er nah an der Hauptstadt liegt und auch von vielen Touristen besucht wird, die nur wenig Zeit auf Island haben.

Als wir das Gelände des Großen Geysirs betraten sahen wir, dass es sich hier wieder um ein großes Geothermalgebiet handelte. Überall sprudelte es wieder aus der Erde und es waren Hinweisschilder aufgestellt, dass man vorsichtig sein soll, da der Wasserdampf mit knapp 100 Grad aus der Erde schießt. Das Highlight des Geländes war aber der Geysir Strokkur, der alle 8-10 Minuten ausbricht und eine Dampf- und Wasserfontäne ca. 25 Meter in die Höhe schießt. Die ganze Zeit standen zig Touristen an der Absperrung des Geysirs und warteten mit gezückten Handys auf den nächsten Ausbruch.

Weiter hinten kann man noch auf einen Hügel klettern von dem man noch einen guten Überblick über das ganze Gelände hat. Nachdem wir genug von dem Spektakel hatten gingen wir zurück zum Parkplatz und fuhren weiter zum nächsten Highlight des Golden Circle, dem Gullfoss Wasserfall. Hier war es wieder sehr voll, aber der Wasserfall entschädigte auch für den vollen Parkplatz. Für uns einer der schönsten und definitiv größten Wasserfälle Islands. Man kann auf abgesperrten Wegen sehr nah ran kommen und wird bei entsprechendem Wind von der Gischt pitschnass gespritzt. Es ist schon sehr beeindruckend wie die gewaltigen Wassermassen hier hinunter stürzen.

Das dritte Highlight des Golden Circle, den Nationalpark Thingvellir, ließen wir aus Zeitgründen aus und fuhren lieber in Richtung Flughafen. Denn am Abend sollte unser Rückflug gehen und wir wollten vorher noch zu einem Vulkan, der erst kürzlich ausgebrochen war, dem Fagradalsfjall. Ganz am Anfang unserer Rundreise waren wir schon einmal hier, leider im strömenden Regen und ohne Sicht. Diesmal war das Wetter besser und auch der Weg, den wir nehmen wollten war viel kürzer.

Wir wussten von Bildern schon, dass die Zeit der großen Eruptionen vorbei war und wir auch keine rotglühende Lava mehr sehen würden. Trotzdem war das mehrere Quadratkilometer große Lavafeld vor unseren Füßen extrem spektakulär. Vom kostenpflichtigen Parkplatz liefen wir nur 15 Minuten hier hin und konnten dann direkt bis zur erkalteten Lava gelangen. Wobei erkaltet nicht ganz stimmte. Wenn man seine Hand auf die pechschwarze und sehr spitze Lava legte, konnte man noch gut die Wärme aus ihrem Inneren spüren. und an manchen Ecken glühte es noch feuerrot, so dass man erahnen konnte, was für Temperaturen noch im Inneren des Lavaberges herrschen mussten.

Zu gerne hätten wir auch die Eruption des Vulkans gesehen, aber dafür waren wir wohl leider einige Monate zu spät hier. Nachdem ich noch einige Runden mit meiner Drohne über das Lavafeld gedreht hatte brach ich mir noch ein Stück der schwarzen Lava als Souvenir ab. Dann gings zurück zum Parkplatz und weiter in Richtung Blaue Lagune.

Dies sollte der Abschluss unserer Reise sein. Wir hatten schnell noch von unterwegs Tickets ergattern können und freuten uns auf ein paar Stunden Erholung im warmen Thermalwasser. Auch wenn es in der Therme natürlich sehr voll war, so verlief sich doch alles aufgrund der Größe der Anlage. Wir genossen unser Freigetränk und die kostenlose Lehmmaske auf unseren Gesichtern und entspannten im warmen Nass. Wir hatten echt ein paar schöne Stunden und konnten den Urlaub prima Revue passieren lassen.

Total relaxt fuhren wir danach zum Flughafen und gaben erstmal unseren Wagen zurück. Die Rückgabe war relativ einfach, da unser Vermieter Lotus Cars schon geschlossen hatte und wir den Wagen nur noch abstellen mussten. Es wurde uns zwar telefonisch ein Taxi versprochen, das uns zum nahen Flughafen bringen sollte, aber das kam leider nicht. Nach mehreren Anrufen kam es dann doch noch mit 30 Minuten Verspätung und wir wurden sicher zum Flughafen gefahren, wo einige Stunden später unser Flieger nach Düsseldorf abhob. Tschüss Island, was war sehr schön mit Dir!

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2 Kommentare

Unser Fazit

Die Reise ist zu Ende

Sturm, Hagel, Regen, Schnee, Kälte, spektakuläre Landschaften und unberührte Natur. 

Fast 4 Wochen war wir auf Island, der Insel der Tausend Wasserfälle. Waren wir begeistert? Definitiv! Waren wir erschöpft? Natürlich!

Es waren anstrengende 4 Wochen und wir haben es mal wieder etwas übertrieben mit der Fahrerei und das Land verlangt einem mit seinen Stürmen, Regenschauern und oft sehr kalten Temperaturen einiges ab. Auch ist die Landschaft sehr rau und karg und an der Ringstraße auch manchmal eher eintönig.

Wir hätten uns größere Teile von Island so vorgestellt wie die Westfjorde oder das Hochland bei Laki oder Landmannalaugar.

Nichtsdestotrotz haben wir hier Dinge gesehen, die wir noch nie zuvor bestaunen durften. Eisberge in einer Lagune, Gletscher, die so mächtig und doch so nah sind, dass man fast drauf klettern kann.

Moosbewachsene Schluchten, tausende Wasserfälle, steile Klippen, wüstenartige einsame Gegenden im Hochland. Vulkane, die kurz zuvor erst ausgebrochen sind, wunderbare Tiere wie Buckelwale, Papageientaucher und Polarfüchse, die wir so noch nirgendwo anders gesehen haben.

Das Land ist einfach faszinierend und wunderschön. Wenn ich mir die Drohnenaufnahmen so angucke, die während unserer Reise gemacht habe, dann komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das sollen wir alles gesehen haben? Unfassbar!

Manche Aufnahmen sehen aus wie nicht von dieser Welt. Auch wenn wir solange vor Ort waren, war es doch zu viel um es in der Kürze der Zeit verarbeiten zu können.

Es wird wohl noch etwas dauern. Bis wir die ganze karge Schönheit dieser Insel begriffen haben.

Danke Island, für diese schöne Erfahrung.