Unser erster Tag in Afrika fing nach der anstrengenden Anreise leider viel zu früh an. Da es nicht möglich war den Landrover für die geplante Safari am 26. Dezember zu übernehmen (auch in Afrika wird Weihnachten gefeiert) haben wir uns entschlossen den ersten Tag entspannt mit einem Ausflug von Arusha aus zu den Kaffeeplantagen in Moshi und dem Besuch der Materuni Wasserfälle zu nutzen.
Was wir bei der Buchung nicht wussten ist, dass wir von Arusha bis zum Ausgangspunkt 2 Stunden mit dem Auto brauchen. Also wurden wir morgens schon um 9 Uhr von unserem Fahrer abgeholt. Leider musste er uns gestehen, dass es am Abend zuvor noch einen Unfall mit dem eigentlichen Fahrzeug gab und wir deshalb ein anderes nehmen müssen. Der Ersatzwagen war kein MiniBus, sondern ein normaler Wagen aber trotzdem ausreichend für uns zwei. Die besten Tage hat er jedoch schon hinter sich weshalb ich mir den Spruch „Bei uns käme der nicht mehr über den TÜV“ nicht verkneifen konnte.
Reiseführer Tansania
Wir haben auf unseren Reisen meistens noch einen "old school" Reiseführer dabei, obwohl wir uns natürlich auch viel in Foren und anderen Blogs informieren. Bei Kolumbien können wir den Reiseführer von Reise Know-How* empfehlen. Der wurde zwar schon 2017 veröffentlicht, aber um einen guten Überblick und auch viele Insidertipps zu bekommen eignet er sich sehr gut.
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Anreise nach Moshi
Naja… endlich ging es los. Der erste Einblick in das Leben während der Fahrt in Tansania war sehr interessant. Wir konnten im Vorbeifahren häufiger einen Blick in Häuser, Vorgärten und das alltägliche Leben auf den Straßen werfen. Ein Blick auf den Kilimandscharo blieb uns aufgrund der vielen Wolken jedoch verwehrt. Nach ca. 2 Stunden und damit kurz vor dem Ziel, hielt unser Fahrer plötzlich an. Bevor wir uns fragen konnten was los ist, stieg schon weißer Rauch unter der Kühlerhaube hervor… Da in Tansania aber gefühlt jeder jeden kennt war das kein großes Problem. Unser Fahrer telefonierte ein bisschen herum und schlug vor, dass wir mit einer anderen Gruppe die Tour fortsetzen während er den Wagen reparieren lässt.
Für uns war das ok, so dass wir ca. 30 Minuten später von der anderen Gruppe, bestehend aus einem amerikanischen Pärchen, eingesammelt wurden. Es ging also endlich weiter… aber nur für ca. 20 Minuten. Dann winkten uns ein paar jüngere Männer raus, reden kurz mit dem Fahrer und sagten, dass dies der offizielle Parkplatz wäre und dass sie unsere Guides für diese Tour wären. Also wird geparkt, ausgestiegen und diskutiert. Nach einigen Minuten sollte es nun aber wirklich losgehen.
Also begaben wir uns zu Fuß die Straße weiter hinauf. Nach 15 Minuten fragte der amerikanische Tourist seinen Fahrer, ob es denn noch weit zu laufen sein und warum wir nicht weiter mit dem Auto fahren. Der Fahrer ging kurz in sich und lief dann schnell zurück zum Wagen, um uns einzusammeln. Ok…da standen wir nun mitten im Nirgendwo mit 2 weiteren Touristen und warteten….und warteten…und warteten.
Irgendwann dachten wir tatsächlich, dass der Fahrer nicht mehr käme. Da wir auch nicht die Telefonnummer unseres Fahrers hatten, wussten wir langsam nicht mehr weiter. Irgendwann hörten wir aber endlich das erlösende Motorengeräusch des Wagens und konnten weiterfahren. Nach weiteren 10 Minuten auf einer extrem holprige Straße waren wir endlich am Ziel. Wir hatten inzwischen nach 13 Uhr und waren mehr als 4 Stunden unterwegs.
Kilimanjaro Kaffeeplantage
Bevor es zu unserem Highlight des Tages, dem Materuni Wasserfall, ging, stand noch ein Besuch der Kaffeeplantage an, wo man die traditionelle Art der Kaffeeherstellung erklärt bekommt. Man lernt die einzelnen Produktionsschritte von der frisch geernteten Kaffeebohne bis hin zum verpackten Pulver kennen. Einzelne Produktionsschritte, wie zum Beispiel das zerkleinern in einem überdimensionierten Mörser, kann man selbst ausprobieren.
Um dazu die richtige Stimmung zu verbreiten wird man mit afrikanischen Gesängen angefeuert. Nachdem der Kaffee noch geröstet und gemahlen wurde, darf man zu guter letzt seinen selbst hergestellten Kaffee probieren. Die Erklärungen auf der Kaffeeplantage waren sehr informativ und der selbst hergestellte Kaffee war ziemlich lecker. Im Anschluss wurde uns noch angeboten, den dort angebauten Kaffee in einer schicken Verpackung käuflich zu erwerben. Diesen fanden wir aber mit knapp 10 Dollar etwas zu teuer.
Materuni Wasserfall
Der Wasserfall liegt in dem kleinen Dorf Materuni, welches sich oberhalb von Moshi in den Bergen befindet. Die Wanderung zum Wasserfall startet direkt neben der Kaffeeplantage und dauert ca. 45 Minuten bis man den Wasserfall erreicht. Auf dem Weg dorthin bekommt man einen ersten Eindruck der wunderschönen Natur. Am Wasserfall angekommen gab es für uns einen homemade Eintopf bestehend aus Kartoffeln, Möhren, Kochbananen und Kidneybohnen. Sah komisch aus, hat aber gut geschmeckt. Nach dem Essen ging es dann runter zum Wasserfall.
In dem kleinen Becken vor dem Wasserfall darf man sogar schwimmen… sofern einem das kalte Wasser nichts ausmacht. Das Besondere an diesem Wasserfall ist der Regenbogen, der sich durch die Gischt ziemlich nah am Boden direkt vor dem Wasserfall bildet. Das ist ziemlich eindrucksvoll und das haben so auch noch nirgendwo anders gesehen. Wir sind noch etwas herum gelaufen und haben einige Fotos gemacht. Andreas wollte noch seine Drohne steigen lassen, die sich aber aufgrund der engen Schlucht, in der sich der Wasserfall befand, nicht mit genügend Satelliten verbinden wollte. Also hat er es lieber gelassen.
Nach ca. 1 Stunde Aufenthalt ging es wieder zurück zum Auto. Inzwischen hatten wir ca. 18 Uhr. Eigentlich wollten wir den Tag entspannt auf der Terrasse ausklingen lassen, da uns aber noch 2 Stunden Rückfahrt bevorstanden waren wir erst gegen 20:30 Uhr zurück am Hotel.
Für uns hieß das: hektisch essen, nochmal die weitere Reiseroute in den Nationalparks besprechen, wieder über den Haufen werfen und neu planen, Sachen packen und ab ins Bett. Immerhin sollte der Wecker schon um 6:30 Uhr klingeln und das Abenteuer Safari beginnen. Wir waren schon mega aufgeregt!
Den Bericht zu unserer Selbstfahrer-Safari in Tansania lest ihr in den folgenden Artikeln:
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Unsere Selbstfahrer Safari durch den Ngorongoro Nationalpark – Tansania (Reisebericht Teil 1)
- Unsere Selbstfahrer Safari durch die Serengeti (Reisebericht Teil 2)
Wie wir unsere Selbstfahrer Safari organisierten, haben wir hier zusammengefasst: