Darf ich meine Drohne bei starkem Wind fliegen? Was muss ich bei Start und Landung beachten? Spielt ihr auch mit dem Gedanken Euch eine Drohne* zu kaufen? Oder habt ihr schon eine Drohne und seid als Drohnen-Anfänger etwas unsicher bei Euren Flügen? Dann seid ihr wahrscheinlich nicht alleine. Als ich mir vor fast 4 Jahren meine erste Drohne zulegte, war ich natürlich noch unsicher und bin total vorsichtig mit meinem kleinen Multikopter geflogen. Ich wusste ja noch nicht wirklich worauf man achten muss und habe natürlich so einige Fehler gemacht.
Sachen, die ich heute natürlich besser weiß. Durch Recherche im Netz, Gespräche mit anderen Hobbypiloten und vielen Tutorials auf Youtube habe ich mich zu einem recht guten Drohnenpiloten entwickelt. Glaube ich zumindest. Und trotzdem mache ich manchmal noch Fehler, die man nicht machen sollte.
Die 5 häufigsten Fehler, die man im Umgang mit einer Drohne machen kann, möchte ich Euch hier vorstellen und Euch damit davor schützen diese Fehler selbst zu machen. Und dabei ist es egal ob ihr eine kleine Mavic Mini Euer Eigen nennt, eine Mavic Air oder auch eine große Mavic Pro 2. Die grundsätzliche Steuerung ist bei allen Modellen gleich, und damit auch die Fehler, die man damit machen kann.
Ich hoffe, dass ihr nach dieser Lektüre etwas sicherer im Umgang mit Eurem Fluggerät seid und vielleicht auch etwas mehr Spaß damit habt.
Meine Drohne
Meine erste Drohne war eine DJI Spark. Naja, eigentlich war meine wirklich erste eine Billigdrohne von Lidl. Aber das war eher ein Spielzeug, als ein richtiges Fluggerät und machte auch dementsprechend wenig Spaß. Ich scheute mich aber noch davor so viel Geld für eine „richtige“ Drohne auszugeben, denn wer weiß schon, ob es einem auf lange Sicht wirklich Spaß bereitet und das kleine Ding nach ein paar Wochen nicht im Schrank neben der teuren Spiegelreflexkamera liegt?
Aber schon nach unserem ersten Norwegenurlaub mit meiner kleinen Spark war ich hin und weg. Und nach und nach traute ich mich auch immer mehr. Es ging weiter weg, höher hinaus (natürlich immer im Rahmen der Gesetze *hust*) und ich konnte auch immer bessere Flugmanöver machen. Ich war angefixt!
Nachdem ich meine DJI Spark in Argentinien in einem Salzsee zerlegt habe, habe ich mir spontan die DJI Mavic Air gekauft. Diese ist etwas größer, fliegt weiter, schneller und hat trotzdem ein kleineres Packmaß als die kleinere Spark, da man die Flügel einklappen und sogar die Fernbedienung auseinander nehmen kann.
Ich bin immer noch ziemlich zufrieden nach mittlerweile schon über 60 Flugstunden und liebe es neue Gegenden, aufregende Länder und beeindruckende Landschaften aus einer völlig anderen Perspektive zu sehen. Keine Kamera kann einem die Perspektive bieten, die Euch eine Drohne liefern kann. Ich finde das phantastisch! Klar, aus einem Flugzeug hat man einen ähnlichen Blickwinkel, aber ist man doch viel höher und nicht so frei im Perspektivwechsel.
Ihr merkt schon, ich liebe meine Drohne. Und es gibt keinen Urlaub, auf den wir sie nicht mitnehmen. Wir sind sogar schon mal nicht in ein Land gefahren, weil man dort keine Drohnen einführen darf. Verrückt, oder? Aber Urlaubsbilder ohne den Einsatz meiner kleinen Drohne kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen. Und ich hoffe Euch wird es auch bald so gehen.
Jetzt aber zu den Top 5 Anfänger-Fehlern beim Fliegen mit einer Drohne:
#1 In der Nähe von Autos starten
Das steht natürlich in jedem Handbuch und es sollte natürlich jedem klar sein. Autos und große metallische Gegenstände stören den Kompass Eurer Drohne und sollten sich daher mindestens 2 Meter entfernt befinden, wenn ihr startet. Am besten solltet ihr Euch auch schon beim Anschalten der Drohne nicht in der Nähe Eures Autos oder einer Metallbrücke befinden. Aber genau diesen Fehler habe ich bei meinem ersten Flug gemacht und es passiert eben sehr schnell, wenn man nicht aufpasst.
Auch wenn die Drohne keine Warnsignale ausgibt, so kann durch die Störung des internen Kompass‘ das Flugverhalten empfindlich gestört sein. Dies kann zu Störungen während des Fluges oder auch bei der Return-Home-Funktion führen.
Daher solltet ihr immer weiter weg von Autos, Brücken, Metallgeländern gehen und erst dann starten. Beim späteren Flug ist es übrigens irrelevant, ob ihr an metallischen Gegenständen vorbei fliegt, der Kompass hat sich dann schon entsprechend kalibriert. Anders sieht es natürlich bei sehr großen Antennen oder Satellitenschüsseln aus, die die Funkverbindung zwischen Drohne und Fernbedienung stören können.
#2 Ohne ausreichende GPS-Verbindung fliegen
Manchmal juckt es einem in den Fingern und man will so schnell wie möglich starten, um noch den Sonnenuntergang zu filmen oder ganz schnell von diesem oder jedem ein Foto zu machen. Und dann will man eben nicht warten, bis die Drohne genügend Satelliten gefunden hat. Dies kann manchmal ganz schön lange dauern und ist abhängig von der Umgebung und Landschaft um Dich herum.
So braucht Deine Drohne am besten eine perfekte Sichtverbindung nach oben und auch in alle Himmelsrichtungen. Daher ist die GPS-Verbindung am schnellsten und am besten, wenn du auf einem offenen Feld stehst.
Wenn die Gegend um dich versperrt ist, z.B. durch enge Häuserschluchten, große Bäume oder eine Schlucht, dann wird es sehr schwierig einen guten GPS-Fix zu bekommen. Dann kann es helfen zu warten, die Position zu ändern oder die Drohne in der Hand nach oben zu strecken, da in 2 Metern Höhe die Wahrscheinlichkeit höher ist einen guten Empfang zu haben.
Was kann passieren, wenn du mit zu schlechter GPS-Verbindung startest?
Wenn du startest bevor du eine ausreichende GPS-Verbindung hast (also weniger als 8-9 Satelliten), dann kann Deine Drohne den Startpunkt nicht korrekt aufzeichnen und könnte daher bei einem Return-to-Home nicht zum korrekten Ursprungsort zurückkehren.
Zusätzlich kann Deine Drohne in der Luft ihre Position nicht akkurat halten, wenn die GPS-Verbindung zu schlecht ist. Das kann dazu führen, dass Deine Drohne vom Weg abkommt und vom Wind abgetrieben wird. Dies ist mir so in Sumatra passiert, als ich im tiefsten Dschungel neben einem Fluss starten wollte. Ich bekam auf Teufel komm raus keinen vollständigen GPS-Fix, wollte aber trotzdem starten. Ich hatte echt alle Hände voll zu tun die Drohne manuell an ihrer Position zu halten, denn der Wind pustete sie konstant hin und her. Das automatische Halten der Position hat bei zu wenig Satelliten einfach nicht funktioniert. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber nochmal würde ich das wahrscheinlich nicht machen.
#3 Bei zu starkem Wind fliegen
Eine Drohne bei starken Wind zu fliegen kommt leider recht häufig vor: Das Wetter ist top, ihr seid an einem richtig schönen Ort, aber der Wind bläst und pustet, so dass ihr Euch eigentlich nicht traut zu fliegen. Es gibt eine sehr gute App dafür, um die aktuellen Wetterbedingungen für Deinen Drohnenflug zu kontrollieren: UAV-Vorhersage. Diese App überprüft das Wetter und insbesondere die Windverhältnisse und gibt Dir mit einem einfachen grünen oder roten Balken den Hinweis, ob es sicher ist die Drohne bei Wind zu fliegen oder eben nicht.
Besonders als Anfänger solltet Ihr Euch peinlich genau an die Vorgaben dieser App halten oder zur Not auch an Euer Gefühl. Wenn es windig genug ist, um einen Drachen steigen zu lassen, dann ist es wahrscheinlich zu windig für Eure Drohne.
Ist es gefährlich eine Drohne bei zu starkem Wind zu fliegen?
Für Anfänger auf jeden Fall. Habt ihr mehr Erfahrung, dann nicht unbedingt. Ich bin auch schon sehr oft geflogen, während mich die DJI-Go App vor zu starkem Wind gewarnt hat. Hat die Drohne genug Platz, um auch etwas abzudriften, dann sollte es keine Probleme geben. Wenn ihr aber in der Nähe von Bäumen oder Gebäuden seid, oder sogar nur einen kleinen Korridor habt, um die Drohne zu landen, dann solltet ihr sehr vorsichtig sein oder am Besten gar nicht erst starten.
Im schlimmsten Fall wird Eure Drohne abgetrieben oder bei der Landung gegen einen Baum gepustet. Bei zu starkem Gegenwind kann die Drohne auch nicht so schnell fliegen wie ohne Wind. Das solltet Ihr auch für den Rückflug berücksichtigen.
#4 Zur spät zur Landung ansetzen
Man kennt die Flugzeit seiner Drohne und die App gibt einem die verbleibende Flugzeit ja auch im Sekundentakt an. So könnte man sich in Sicherheit wiegen und erst kurz vor knapp zur Landung ansetzen. Warum das aber nicht clever ist, gerade als Anfänger, sage ich Euch gerne.
Was kann passieren, wenn ihr zu spät zum Startpunkt zurückkehrt?
- Auf dem Weg zurück könnt ihr Verbindungsprobleme bekommen, so dass die Drohne einige Minuten braucht, um wieder verbunden zu sein
- Es kann plötzlich starker Wind aufkommen und die Drohne braucht dann viel länger, um zurückzukehren
- Ihr könnt plötzlich nicht mehr da landen, wo ihr gestartet seid, weil z.B. plötzlich Menschen, Tiere oder Fahrzeuge aufgetaucht sind, und müsst Euch einen anderen Landepunkt suchen
- irgendwas unvorhergesehenes passiert – und mir ist schon vieles komisches in der Luft passiert – dann freut ihr euch über die extra Zeit zum Landen
Wann sollte man zur Landung ansetzen?
Ich empfehle daher Anfängern bei 50% Akkuladung ganz ohne Stress zum Landepunkt zurückzukehren. Ihr habt dann Zeit noch etwas in kurzer Distanz zu üben, zu fotografieren und in aller Ruhe zu landen.
Seid ihr etwas erfahrener dann würde ich den Rückkehrzeitpunkt bei 30% Akkuladung ansetzen. Das bedeutet nicht, dass ihr bei diesem Ladestand schon gelandet seid müsst, aber ihr solltet Euch auf dem Rückweg befinden, damit kein Unglück passiert bzw. ihr genügend Zeit habt dieses zu verhindern.
#5 Zu nah an Bäumen starten
Manchmal geht es nicht anders und wenn ihr eine schöne Lichtung mit genügend Freiraum gefunden habt, dann spricht sicherlich nichts dagegen, in der Nähe von Bäumen zu starten.
Aber es besteht sehr leicht die Gefahr aus Versehen in die Bäume um Euch herum zu geraten, wenn
- plötzlich starker Wind auftritt
- oder die Drohne beim eigenständigen Return-to-Home nicht ganz die Startposition findet, und dann im Gebüsch oder dichten Wald landen will
Ich empfehle daher immer mindestens 50 Meter Abstand von Bäumen oder größeren Büschen zu halten und besonders drauf zu achten, dass auch der komplette Himmel über Euch frei ist. Jeder kleine Ast, den ihr vielleicht noch nicht mal seht, kann zur Gefahr für Eure Drohne werden.
Noch mehr Tipps zu Drohnen findet ihr in den folgenden Artikeln:
- Drohnen-Gesetze in Deutschland 2021 | EU-Drohnenverordnung
-
Drohne aus der Hand Starten & Landen | Tipps für Drohnen-Anfänger (DJI Mini 2 & Co)
Fallen Euch noch weitere Fehler ein die man als Drohnen-Anfänger macht? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar oder schreibt mir eine Email.