Die 250 Gramm Regel für Drohnen hat mit der Einführung der neuen EU Drohnenverordnung eine ganz neue Bedeutung für die Welt der Mini-Drohnen gebracht. Bisher waren so leichte Drohnen eher als Spielzeug für den Nachwuchs angesehen und richtige Drohnen (wie die DJI Mavic Pro 2) wiegen gerne mal 1 Kilogramm oder mehr.

Aber durch die neuen Drohnengesetzte, die 2021 in der EU (und damit auch in Deutschland) offiziell in Kraft getreten sind, haben diese sehr leichten Drohnen enorm an Bedeutung gewonnen. Die EU-Drohnenverordnung hat nämlich eine spezielle neue Regelung für Drohnen eingeführt, die weniger als 250g wiegen: Die 250 Gramm Regel!

Was es mit dieser Regel auf sich hat, was ihr mit so einer kleinen Drohne alles machen dürft und ob es sich wirklich lohnt extra eine Drohne unter 250g zu kaufen wollen wir Euch in diesem Artikel erzählen.

Drohnen unter 250g | Ein Schlupfloch?

Der Kauf einer Drohne mit einem Startgewicht von unter 250 Gramm stellt aktuell wirklich so etwas wie ein Schlupfloch dar, denn ihr benötigt zwar trotzdem eine Drohnenversicherung und eine Registrierung als Pilot, aber keinen EU-Drohnenführerschein. Dies betrifft aktuell z.B. die sehr beliebte DJI Mini 2*.

Zusätzlich seid ihr von viel weniger Einschränkungen beim Fliegen Eurer Drohne betroffen, insbesondere was das Fliegen in anderen Ländern angeht. Weitere Details gibt es im nächsten Abschnitt.

Cadiz von der Drohne aus

Drohnen 250 Gramm Regel | Welche Gesetze gelten?

Maximale Entfernung

Bei einer Drohne unter 250 Gramm Startgewicht darfst du auch außerhalb Deiner Sichtweite fliegen, wenn du eine FPV-Brille („First Person View“) benutzt. Bei Drohnen, die mehr als 250 Gramm wiegen benötigst du einen sogenannten Spotter, der die Drohne im Auge behält. Diesen brauchst du bei Drohnen unter 250g nicht.

EU-Drohnenführerschein bei Drohnen unter 250 Gramm

Nach der neuen EU-Drohnenverordnung, die 2021 auch in Deutschland in Kraft getreten ist (und aktuell noch verfeinert wird) braucht jeder Pilot einer Drohne einen Drohnenführerschein. Dies ist im einfachsten Fall ein Onlinekurs, der zu absolvieren ist. Bei Drohnen unter 250 Gramm ist dieser aber nicht notwendig. Das spart Euch Zeit und Mühe.

250g Regel | Drohnenversicherung und Pilotenregistrierung

Leider benötigt ihr, wie bei allen anderen (schwereren) Drohnen auch bei Mini-Drohnen mit 249g und weniger eine gültige Drohnenversicherung und auch eine Registrierung als Pilot.
Was das genau bedeutet und was ihr dafür tun müsst lest ihr in meinem Artikel zur EU-Drohnenverordnung.

Flug über Menschenmengen

Drohnen mit einem Startgewicht von 249 Gramm und weniger dürfen auch „in der unmittelbaren Nähe von unbeteiligten Menschen“ verwendet werden. Dies liegt daran, dass diese Drohnen in der Kategorie Offen mit der Unterkategorie A1 betrieben werden.

Mehr zu diesen Regeln lest ihr in meinem Blogeintrag zu den Drohnen-Gesetzen in Deutschland 2021.

DJi Mavic Air Drohne

250 Gramm Regeln in anderen Ländern

In der EU sind dank der neuen EU-Drohnenverordnung ab 2021 die Regeln nahezu identisch. Aber auch in anderen Ländern der Welt könnt ihr mit einer Drohne, die weniger als 250g wiegt zusätzliche Vorteile haben.

So müssen in vielen Ländern so leichte Drohnen nicht registriert werden oder ihr könnt diese auch ohne Anmeldung fliegen, da diese oftmals noch als Spielzeug gelten. Eine Auswahl der Drohnenregeln in anderen Ländern haben wir Euch im folgenden zusammengestellt.

Großbritannien
Drohnen müssen nicht registriert werden

Kroatien
Du brauchst keine Erlaubnis der Luftfahrtbehörde zum Fliegen (wohl aber eine zum Fotografieren mit der Drohne)

USA & Mexiko & Kanada
Keine Registrierung erforderlich

Vorteile einer Drohne unter 250g

Wie ihr seht gibt es einige Vorteile einer Drohne, die weniger als 250g wiegt. Oftmals braucht ihr keine Registrierung, braucht keinen Drohnenführerschein und dürft auch über Menschenmengen fliegen.

Das erleichtert Euch das Fliegen einer Drohne schon erheblich und das ist auch der Grund warum z.B. der Weltmarktführer DJI auf diesen Zug aufgesprungen ist und hat nun schon 3 Drohnen mit einem Startgewicht von unter 250 Gramm auf den Markt gebracht hat.

Durch das geringe Gewicht können solche Drohnen (wie die DJI Mini 2*) auch erheblich länger in der Luft bleiben als die nur wenig schwerere DJI Mavic Air*.

Aber warum sollte sich dann nicht jeder eine solche Drohne kaufen? Hat eine so leichte Drohne denn überhaupt Nachteile? Leider schon…

Nachteile von Drohnen unter 250g

Trotz der vorteilhaften gesetzlichen Regelungen muss die komplizierte Technik natürlich auch in ein entsprechend kleineres Gehäuse passen. Dies bedeutet, dass viele der nützlichen technischen Helferlein in kleinen Drohnen wie der DJI Mini 2 einfach fehlen.

So gibt es viel weniger Hindernis-Sensoren, die einen Crash verhindern können und auch intelligente Flugmodi sind in leichten Drohnen viel weniger zu finden. So hat die ansonsten ziemlich gute DJI Mini 2 keinen Follow-Me-Modus (auch Active Track genannt).

Lagune Bacalar, Drohne

Die beste Drohne unter 250 Gramm

Für mich ist die aktuelle Mini Drohne des Marktführers DJI die beste Drohne unter 250 Gramm. Ihr fehlen zwar einige der intelligenten Flugmodi, die die größeren (und schwereren) Drohnen aus dem gleichen Hause haben.
Dafür hat sie aber auch viele Vorteile und einen ziemlich günstigen Preis:

Die DJI Mini 2 Drohne

  • wiegt nur 249g
  • darf in vielen Ländern ohne Registrierung betrieben werden
  • 4K-Videos bei 30 fps
  • OcuSync 2.0 Funkstandard (haben sonst nur die großen Drohnen von DJI)
  • Reichweite bis zu 10 km
  • faltbar und deswegen extrem transportabel
  • Flugzeit bis zu 31 Minuten

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Lohnt sich eine Drohne unter 250 Gramm?

Besonders als Drohnenanfänger, der nicht viel Geld ausgeben möchte lohnt sich eine leichte Drohne wie die DJI Mini 2 definitiv. Man büßt zwar ein paar Funktionen ein, aber die sind meiner Meinung nach zu verschmerzen.

Dazu kommen noch die „lockereren“ Regelungen und das geringe Packmaß. Man kann sich solch eine Drohne fast schon in die Hosentasche stecken.

Aber auch als Zweitdrohne ist eine Drohne unter 250 Gramm keine schlechte Idee, denn die beste Drohne ist immerhin die, die man immer dabei hat!


Was sind Eure Gedanken zu der neuen 250g Drohnen Regel und habt ihr noch Fragen oder findet ihr eine andere Drohne besser? Schreibt uns doch einen Kommentar!

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7 Meinungen zu “Drohne unter 250 Gramm | Lohnt sich eine Mini-Drohne?

  1. Natalie sagt:

    Hallo ihr Beiden, erst einmal vielen dank für eure tolle Seite mit den extrem hilfreichen Infos! ☺️ Auch hier die ganzen Drohnenbeiträge haben mir geholfen mehr Durchblick zu bekommen. Was ich aber nirgend herausfinden konnte ist, wenn mein Freund und ich uns eine Drohe gemeinsam kaufen und diese auch gemeinsam nutzen möchten. Benötigen wir dann beide eine Registrierung? Und müssen wir dann auch 2 Plaketten auf der Drohne anbringen? Falls ihr die Antwort kennt, würde ich mich sehr über einen Hinweis freuen! ☺️ Vielen Dank schon einmal, es macht sehr viel Spaß eure Seite zu lesen! Liebe Grüße Natalie

    • Andreas sagt:

      Hallo Natalie,
      erstmal danke für das Kompliment 🙂
      Zu deinen Fragen: nach meiner Auffassung müsst ihr beide euch registrieren, denn man registriert sich ja als Pilot. Egal ob man eine eigene Drohne hat oder nicht.

      Das mit der Plakette ist echt je spannende Frage: nach meinem Verständnis reicht eine Plakette, denn ich sehe die Plakette wie das Kennzeichen an einem Auto. Das kann ja auch von jemand anderem benutzt werden, aber die Zuordnung über das Kennzeichen (oder die Plakette) ist dann ja trotzdem gegeben.
      Ich hoffe ich konnte euch helfen 🙂

      VG Andreas

      • Natalie sagt:

        Vielen lieben Dank für die Info! Dann bestätigt, das auch unsere Auffassung. Wir werden das einfach mal so versuchen. ☺️

  2. Aleksander und Sabine sagt:

    Hallo, Ihr Beiden! Wir haben Eure Filme bei YouTube entdeckt und haben uns einige Anregungen geholt. Da wir demnächst nach Guatemala reisen, haben uns Eure Filme über dieses Land besonders interessiert. Besondere Bedingungen für Drohnen scheint es dort nicht zu geben. Wäre für uns wichtig zu erfahren, wie die Regeln dort so sind. Absolutes Tabu sind sicherlich Militäranlagen sowie Flughäfen, aber das ist ja überall so. Wir haben übrigens die dji mini 3, die wir schon auf den Kanaren und in Vietnam genutzt haben. Wir freuen uns über eine kurze Antwort und wünschen euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

    • Andreas sagt:

      Hallo Ihr beiden,

      frohes neues Jahr! 🙂
      Unseren Erfahrungen nach wird in Guatemala alles sehr lasch gehandhabt. Wir haben dort nirgendwo Probleme gehabt und auch keine Verbotsschilder gesehen oder so. An die normalen Regeln, wie von dir schon erwähnt, sollte man sich aber halten. Genauso in Bezug auf Menschenmengen usw.

      Viel Spaß bei der Reise.

  3. Andreas & Sabrina Hermann sagt:

    Hallo Sabrina und Andreas,

    wir haben euch über YouTube gefunden, da wir kommendes Jahr mit den Kids nach Island wollen.
    Aktuell habe ich die neue DJI Neo und meine Frage ist, ob die in Island zum Fliegen taugt, gerade was die Windstärken angeht?
    Habt ihr dazu eine Meinung – generell können ja im August / September bereits ziemlich starke Winde auftreten.
    Danke.

    Zum Schluß noch ein großes Lob für eure tollen Berichte, eure Homepage und das Ganze drum herum.

    Viele Grüße,
    Sabrina & Andreas (wir waren begeistert zu lesen, dass ihr die gleichen Vornamen besitzt – wir sehen das als Zeichen, auf euren Spurgen zu wandeln)

    • Andreas sagt:

      Hallo ihr beiden,

      danke für eure Nachricht 🙂
      Die Neo habe ich mir gerade mal angesehen und die sieht eigentlich ziemlich gut aus. Wir nutzen aktuell die Mini 3 Pro und die ist ja kaum größer oder windresistenter. Wie wir auch in unseren Blogs geschrieben haben ist es auf Island fast immer windig und oft auch stürmisch. Da müsst ihr euch genau überlegen, ob ihr die Drohne steigen lasst.
      Es gibt aber auch Apps, die die aktuelle Windstärke und Flugtauglichkeit anzeigen können.
      Im Zweifel lieber nicht fliegen, ich hätte unsere Drohne schon ein paar mal fast „verloren“, weil der Wind dann doch stärker war als gedacht.

      Viel Spaß auf jeden Fall auf Island! Ihr könnt ja gerne mal berichten wie es dort so war.

      VG Andreas

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